Goslarer Initiative bietet kostenlosen Musikunterricht an

Die Musikstunden sind für Bezieher von ALG II und Grundsicherung kostenlos.

Mike Saalbach mit seinem Team und Peter König vor der zukünftigen kleinen Musikschule am Kramerswinkeler Marktplatz. Foto: Unbehindert gUG
Mike Saalbach mit seinem Team und Peter König vor der zukünftigen kleinen Musikschule am Kramerswinkeler Marktplatz. Foto: Unbehindert gUG | Foto: Peter König

Goslar. Gitarre, Bass, Keyboard. Mit diesem breiten Angebot wollen die Unbehindert gUG und die "Um die Hand GbR" aus Goslar Schule machen. Musikschule, um genau zu sein. Der Clou: Das Angebot soll für kostenlos für die sein, die es sich sonst nicht leisten könnten. Die Auftaktveranstaltung findet am morgigen Donnerstag um 15 Uhr in der Robert-Koch-Straße 7 im Büro von "Um die Hand" am Kramerswinkeler Marktplatz statt. Dies berichten die "Unbehindert gUG" und die "Um die Hand GbR" in einer gemeinsamen Pressemitteilung.


Das Angebot für alle Erwachsenen mit oder ohne Einschränkungen ist für Bezieher von ALG II und Grundsicherung kostenlos. "Für die, die es sich leisten können kostet die Stunde 12,50 Euro", erklärt Peter König, Gründer der Unbehindert gUG. König fährt fort: "Wenn das Angebot gut angenommen werden sollte, würden wir noch Schlagzeug mit dazunehmen und später vielleicht Bläser." Für den Einstieg sollen die Musikstunden jeden Donnerstag zwischen 14 und 18 Uhr stattfinden, mit der Option auf Erweiterung.

Unterricht vom Vollblutmusiker


Musiklehrer Thomas König ist laut Peter König ein "Urmusiker." Er hat bereits am Staatstheater in München gespielt und war zeitweise sogar an dessen Leitung beteiligt. "Er ist zwar kein ausgebildeter Pädagoge, kann aber trotzdem die Sachen sehr gut beibringen", erklärt König und schmunzelt: "Er hat da im Moment so einen 'Sack kleine Flöhe' in St. Georg dabei, ein Haufen Kinder, und die Omas und die Mamas sind begeistert von der Zusammenarbeit, also er scheint das gut zu machen." Der Musiklehrer selbst konnte am Pressetermin leider nicht teilnehmen - er gab Musikunterricht.

Geld wird reinvestiert


Der Musikunterricht ist für die Bezieher von ALG II und Grundsicherung kostenlos. "Über alles andere lässt sich reden", meint König in Bezug auf schmale Renten, Zeitarbeiter und andere Lebenslagen. Die 12,50 Euro pro Musikstunde für Normalverdiener würden wieder in neue Instrumente investiert werden. "Die Instrumente werden erstmal gestellt und falls sich jemand überhaupt kein Instrument leisten kann, dann können wir auch mit gut zureden das Instrument vielleicht verschenken. Deshalb muss einfach immer ein bisschen Geld reinkommen", so König.

Corona schweißt zusammen


Kennengelernt hatten sich Unbehindert-Gründer Peter König und Mike Saalbach von "Um die Hand" über Sabine Sonnenberg. Für die Arbeit der ambulanten Eingliederungshilfe hatte sie sich von König Gesichtsmasken besorgt, die er im Rahmen einer kostenlosen Verteilaktion beschaffen konnte. "Wir haben schon länger neue Räumlichkeiten für den Musikunterricht gesucht, die auch barrierefrei sind", schildert König. Angefangen hat das Projekt in der St. Georg Kirche. Als Saalbach von der Idee erfuhr war er sofort dabei: ": "Wir sind in das Angebot mit eingestiegen, weil wir das als Möglichkeit sehen, Menschen, die von uns betreut werden, Menschen mit Einschränkungen, auch psychisch und seelisch Kranke, teils mit geistiger Behinderung, dass wir für die eine Möglichkeit haben darüber soziale Kontakte zu knüpfen und auch Gruppenmaßnahmen anzubieten", berichtet Saalbach. Für die Zukunft des Projektes habe er auch bereits Pläne: "Das ganze läuft mit der Möglichkeit - wenn Interesse da ist und die Leute am Ball bleiben - eine kleine Band aufzustellen."


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