Goslar. Der Marktplatz mit seinen sternförmig zum Marktbrunnen verlaufenden mehrfarbigen Pflastersteinreihen ist für Goslarer und Touristen gleichermaßen ein mindestens so markanter Ort wie die Kaiserpfalz. Doch gerade Rollstuhlfahrer und Menschen mit Gehbehinderungen geraten auf dem geschichtsträchtigen Platz wegen des unebenen Pflasters häufig ins Stolpern. Zur Verbesserung der Barrierefreiheit soll der Marktplatz daher umlaufende Gehwege aus flachen Granitplatten erhalten. Der städtische Bauausschuss wird am 1. Juli in erster Sitzung darüber beraten.
Das sternförmige Muster auf dem Marktplatz soll auch mit den neuen Gehwegen weitestgehend erhalten bleiben. Die derzeitige Pflasterung stammt laut der Vorlage für den Ausschuss aus den Jahren 1959/60 und sei seitdem mehrfach ergänzt und verändert worden. Insgesamt ist die inzwischen 60 Jahre alte Fläche nach Ansicht der Verwaltung uneben und schlecht begehbar und soll vollflächig saniert werden. Dafür werden die Pflastersteine auf dem gesamten Marktplatz entfernt und der Boden begradigt. Mit dem Einsetzen der alten Pflastersteine werden dann auch die neuen Gehwege eingebaut.
Im Planungsfeststellungsbeschluss, den der Rat nach vorhergehender Beratung im Bau- und Verwaltungsausschuss beschließen soll, ist eine 1,70 Meter breite ebene Gehfläche in einer rechteckigen Anordnung um den Marktplatz vorgesehen. Hauptgrund für diese Anordnung sei, dass so alle Gebäude besser erreicht werden können. Die Gehfläche besteht aus einem einen Meter breiten Streifen aus Natursteinplatten der beidseitig durch einen 35 Zentimeter breiten Streifen aus Natursteinpflaster mit ebener Oberfläche eingefasst wird. Die Breite von 1,70 Meter ermögliche auch Begegnungen zwischen Kinderwagen, Rollatoren und Rollstühlen in beide Richtungen.
Vorteile für Veranstaltungen
Für eine bessere Nutzbarkeit bei Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Weihnachtsmarkt wird die Baumaßnahme zusätzlich genutzt, um eine Strom- und Wasserversorgung mit Unterfluranschlüssen herzustellen. Damit sollen quer über die Laufwege verlaufende Kabelbrücken der Vergangenheit angehören.
Die Kosten für die Maßnahme betragen voraussichtlich 1,56 Millionen Euro. Die Maßnahme ist Bestandteil des „Sanierungsgebietes Altstadt – Östlicher Teil“ und mit einem Anteil von zwei Dritteln der Kosten förderfähig. Der Eigenanteil der Stadt beträgt etwa 520.000 Euro. Die Haushaltsmittel stehen im Rahmen des Finanzierungsplans des Sanierungsgebietes zur Verfügung.
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