Handel in der Innenstadt stärken

von Martina Hesse


Die Kaufmannsgilde will dafür sorgen, dass der Handel in der Innenstadt gestärkt wird. Fotos: Martina Hesse/ Anke Donner
Die Kaufmannsgilde will dafür sorgen, dass der Handel in der Innenstadt gestärkt wird. Fotos: Martina Hesse/ Anke Donner | Foto: Anke Donner)



Goslar. Es scheint eine logische Tatsache, dass (Innen-)Städte sich zeitgemäß verändern, Geschäfte schließen, andere Geschäfte eröffnen. Trotzdem kann es erschrecken, wenn wieder ein scheinbar über Jahre etablierter Laden in der Goslarer Innenstadt seine Türen für immer schließen muss.

Alteingesessenen Goslarern sind die Bilder der vielen bunten Boutiquen und kleinen Läden sicher noch präsent, die sich früher in beiden Straßen der Fußgängerzone (Fischmäker und Hokenstrasse) aneinander reihten. Sie machten Lust, hinein zu schlendern, die vielfältigen Auslagen zu betrachten und vielleicht etwas Passendes zu entdecken. Heute wird dort das idyllische Bild von zu geklebten Scheiben oder einem mehr oder weniger durchdachten Sammelsurium an Antiquitäten oder Bildern in den Schaufenstern unterbrochen, die nur verdeutlichen, dass hier Ladenfläche leer steht. Vor allem inhabergeführte Geschäfte verschwinden scheinbar nach und nach.

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Patrik Werner. Foto:



Die Leerstandsproblematik in der Innenstadt ist der Goslarer Kaufmannsgilde sehr bewusst, wie der Vorstandsvorsitzende Patrik Werner bestätigte. In diesem Zusammenhang arbeite die Kaufmannsgilde eng mit der Stadt sowie der Wirtschaftsförderung zusammen. Natürlich würde hier versucht, den Handel in der Innenstadt zu stärken. Aber es gäbe auch mutige Inhaber, die sich nicht abschrecken ließen und mit guten Konzepten sowie innovativen Ideen weiterhin die Ladenlokale mit Fachgeschäften besetzen würden. Dabei fungiere die Kaufmannsgilde als Partner mit einem fundiert ausgebautem Netzwerk, so Werner gegenüber regionalGoslar.de.

Nach 26 Jahren ist Schluss


Aktuell betroffen ist die Boutique Jadine am Markt, die zum Jahresende schließen muss. 1989 eröffnete Sabine Neumann ihre gemütliche Boutique in der Bäckerstraße und bot auf zwei Etagen Abend- und Brautmoden sowie hochwertige "Alltagsware" an. Über die Jahre konnte sie nicht nur treue Stammkunden gewinnen, sondern erarbeitete sich auch einen weiträumigen Ruf im Bereich Brautmode. Darüber hinaus veranstalteten sie und ihr Team über Jahre zahlreiche Modeschauen, die sehr gut angenommen wurden. Auch als sie die Geschäfte im Jahr 2009 an ihre Tochter Nadine übergab, lief alles gut.

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Nadine Neumann muss ihren laden nach 26 Jahren schließen. Foto:



In einem sehr offenen Gespräch mit regionalGoslar.de gaben Nadine und Sabine Neumann unter anderem ihren Umzug im Jahr 2014 als Ursache für die Geschäftsaufgabe an. Das habe die Stammkundschaft nicht so angenommen, wie es sich die Geschäftsfrauen erhofft hatten. Dazu käme die Tatsache, dass sich mit der rasanten Verbreitung des Internets als Einkaufsmöglichkeit das Kaufverhalten der Menschen tiefgreifend verändert habe. Hier legte sich Sabine Neumann sogar genau fest und bezeichnete 2011 als das Jahr, in dem sie feststellen musste, dass es deutliche Umsatzeinbussen gab. Darüber hinaus verdrängten Ladenketten das traditionell inhabergeführte Fachgeschäft. Es herrschte etwas Wehmut in diesem Gespräch, aber die beiden Power-Frauen blicken nach vorn, denn immerhin werden beide zukünftig mehr Zeit für die Familie haben.


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