Goslar. Wie die Stadt informiert, hat das Hochwasser im Juli nicht nur in der Goslarer Altstadt schwere Schäden angerichtet. Auch in der Umgebung sowie der Forst muss vieles repariert und instand gesetzt werden. So hat die Flut eine Brücke am Herzberger Teich zerstört, die den Harzwasserwerken gehört, aber hauptsächlich von der Stadtforst genutzt wird.
Die Harzwasserwerke hätten auf einen Neubau der Brücke am Kinderbrunnen verzichten können, die Forst nicht.
Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk und die Geschäftsleitung der Harzwasserwerke haben eine Einigung erzielt – die Brücke wird derzeit neu gebaut, die Kosten in Höhe von rund 65.000 Euro geteilt. Ein Antrag auf Fördermittel wird vorbereitet. Sollte eine Förderung gewährt werden, würden sich die Kosten für die Stadt Goslar und die Harzwasserwerke deutlich reduzieren – jeweils auf bis zu 6000 Euro netto.
Die Brücke sei ein gutes Beispiel für die exzellente Zusammenarbeit – auch nach dem Hochwasser, so Junk und Renke Droste, kaufmännischer Geschäftsführer der Harzwasserwerke GmbH, unisono. „Wir haben hier gemeinsam nachgedacht, gehandelt und das schnell und unkompliziert“, sagt Droste.
Fundamente und Stahlbetonrahmen sind gesetzt
Vor Ort erklärten sie gemeinsam mit Stadtforstleiter Wolfgang Lebzien den Fortschritt des Projektes. Die Fundamente und Stahlbetonrahmen sind gesetzt sowie einige der Wasserbausteine. Weitere folgen in den kommenden Tagen und werden verankert, damit sie bei Hochwasser nicht weggespült werden. Auch ein Holzgeländer fehlt noch. Die Brücke könnte bei guter Witterung Ende kommender oder übernächste Woche fertiggestellt werden. Durch ihre hochwassersichere Bauweise ist auch das Denkmal dahinter, der Herzberger Teich, geschützt, weil bei einer Flut keine Brückenteile hineingespült werden, wie Droste erklärte. Im Gespräch ist, einen Rechen vor die Brücke zu bauen, um Treibgut abzufangen. Das Betonbecken im Einlaufbereich soll laut Lebzien noch ausgebaggert werden. Die Schäden im Wintertal in Höhe von 140.000 Euro hat die Stadtforst mittlerweile größtenteils beseitigt. Wege und Straßen mussten wieder hergerichtet, Durchlässe freigelegt und Leitungen frei- gespült werden.
„Wir denken gemeinsam über den Hochwasserschutz nach“
Auch die Rolle des Herzberger Teiches für den Hochwasserschutz wurde thematisiert. Eine Idee ist, den Teich als Pufferzone zu nutzen. Für konkrete Pläne bedarf es allerdings der Absprache mit der zuständigen Behörde, dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, sowie der Denkmalschutzbehörde.
„Wir denken gemeinsam über den Hochwasserschutz nach“, sagte Dr. Junk. Es gebe mehrere Alternativen, so Droste. In den kommenden Monaten werde über Wirksamkeit, Nutzen und Kosten gesprochen werden, so dass in einem halben Jahr konkrete Ergebnisse vorliegen und erste Maßnahmen eingeleitet werden können. „Die Frage ist doch, wie man die Schäden bei einem solchen Hochwasser eindämmen kann. Und wenn wir nur 30 Minuten Zeit gewinnen, um in der Altstadt gegen die Wassermassen zu rüsten, ist uns schon geholfen“, erklärte der Oberbürgermeister und betonte gleichzeitig, dass beim Hochwasserschutz alle Ortsteile zu betrachten seien.
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