Goslar. Ehemalige Handwerksbetriebe, Berufszünfte und Gilden aus den 18. und 19. Jahrhundert sind das zentrale Thema einer Ausstellung des Museumsverein Goslar (mvg), die am Dienstag, 6. November 2018 im denkmalgeschützten Bäckergildehaus in Goslar eröffnet wird.
Unter dem Titel „Historische Wappenbretter aus Goslar“ zeigt der Museumsverein neben Ausrüstungen, Truhen und Werkzeugen verschiedener Gilden zehn wertvolle Wappenbretter, die mit den Familienwappen ehemaliger Goslarer Handwerksbetriebe bemalt sind. Insgesamt zeigen die unterschiedlich langen und zirka 28 Zentimeter breiten, dielenähnlichen Bretter 122 Gewerkewappen verschiedener Handwerksbetriebe aus den Jahren zwischen 1738 und 1804 sowie von 1818 bis 1866. Ebenso sind die handgemalten Wappen der Fleischer- und Schmiedezunft zu sehen.
Die bemalten Wappenbretter, die bei Archivierungsarbeiten im Goslarer Museum „aufgetaucht“ sind, weisen zu einem Teil bereits heftige Verfallserscheinungen auf. „Es galt zu retten, was zu retten ist“, sagt Museumsvereinsvorsitzender Jörg-Utz Hapke. Somit wurde die Restauratorin Siri Klemstein (Wolfenbüttel-Wehre) mit der Sicherung des Ist-Zustandes der Wappenbretter beauftragt. Mit der Präsentation der Bretter für die Öffentlichkeit verfolgt der Museumsverein das Ziel, „den Unterschied zwischen der Konservierung, der Restaurierung und der Retuschierung bei Gemälden und Holzobjekten“ aufzuzeigen. Zudem soll es am Eröffnungsabend der Ausstellung im Bäckergildehaus um 19.00 Uhr unter dem Titel „Die Goslarer Gilden und Zünfte im Umbruch“ einen Fachvortrag der in Hannover beheimateten Historikerin Dr. Angelika Kroker geben. Die Ausstellungseröffnung übernimmt Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk.
Die Sonderausstellung, die unter anderem von der IHK Braunschweig, dem Regionalverband Harz und dem Wirtschaftsjunioren Harz unterstützt wird, ist jeweils von Montag bis Freitag von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr und Freitag nochmals von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr zu besichtigen. Außerdem können Sonderführungen nach telefonischer Vereinbarung (Telefon 05321 20544) durchgeführt werden. Der Besuch der Ausstellung im Bäckergildehaus ist kostenfrei; Spenden nimmt der Museumsverein gern entgegen.
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