"Hoch peinlich für eine Touristenstadt" - Linke fordern endlich Toiletten am Bahnhof

Normalerweise konnte man wenigstens in der im Bahnhofsgebäude ansässigen Gaststätte auf die Toilette gehen - die ist aber seit März aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen.

Seit 1999 ohne öffentliche Toilette - und die Gastronomie ist geschlossen. Die Goslarer Linken kritisieren das als unhaltbaren Zustand. (Archivfoto)
Seit 1999 ohne öffentliche Toilette - und die Gastronomie ist geschlossen. Die Goslarer Linken kritisieren das als unhaltbaren Zustand. (Archivfoto) | Foto: Anke Donner

Goslar. Eine "richtige" öffentliche Toilette gibt es im Goslarer Bahnhof eigentlich schon seit 1999 nicht mehr - lediglich über die Gaststätte Celtic-Inn können Reisende dort ihre Notdurft verrichten - wenn sie denn offen hat. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie sind die Türen verschlossen und somit auch die Toiletten. Die Ratsfraktion der Linken in Goslar stellte deshalb am Dienstag einen Eilantrag auf die Einrichtung öffentlicher Toiletten am Bahnhof. Die aktuelle Situation sei "unerträglich".


"Im Grunde genommen sind wir jetzt mit der Diskussion um die Gaststättenöffnung schon viel zu spät mit dem Antrag", kommentiert Michael Ohse von der Goslarer Linksfraktion. Trotzdem habe man sich entschlossen, die Situation mal wieder anzusprechen. "Die Bahnhofstoilettenfrage wurde immer auf geplante Umgestaltungsmaßnahmen am Bahnhofsvorplatz geschoben. Wie sich jetzt zeigt, reicht das aber nicht. Die nächste öffentliche Toilette in Goslar ist am Jakobikirchhof. Ortsfremde können das überhaupt nicht wissen - das ist für so eine Touristenstadt wie Goslar schon hoch peinlich." Außerdem kosten die Toilettenbenutzung in der Gaststätte grundsätzlich einen Euro. "Die Leute sind also immer darauf angewiesen, entweder einen Euro zu bezahlen oder etwas zu verzehren", stellt Ohse fest.

Behindertengerecht war die Toilette vor 1999 übrigens nicht - wie Ohse sich erinnert, musste man damals Treppen steigen. Das Celtic-Inn ist zwar ebenerdig - eine allgemeine barrierefreie Toilette für alle sei jedoch trotzdem wünschenswert.


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