Hubschrauber über dem Harz - Das ist der Grund

Auch die ein oder andere Drohne könnte am Himmel zu sehen sein.

BGR-Hubschrauber mit Elektromagnetik-Sonde.
BGR-Hubschrauber mit Elektromagnetik-Sonde. | Foto: BGR

Langelsheim. Im Zeitraum vom 6. bis zum 23. September ist mit einem verstärkten Aufkommen von Hubschrauberflügen über dem Westharz zu rechnen. Dabei geht es um die geophysikalische Erkundung des Gebietes und letztlich um das Aufspüren von mineralischen Rohstoffvorkommen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hervor.


Die Untersuchungen, die durch die BGR, die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, die Universität Köln, das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Jena), das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (Hannover) sowie die Firmen Supracon (Jena) und iMAR Navigation (St. Ingbert) durchgeführt werden, sind Teil des Forschungsprojekts DESMEX-REAL, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.

Einrichtung eines Reallabors


Ziel des bis 2025 geplanten Vorhabens, an dem auch die Technische Universität Clausthal, das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie sowie die Geologische Landesuntersuchung GmbH Freiberg beteiligt sind, ist die Einrichtung eines so genannten Reallabors in der „Altbergbauregion Oberharz“. In dem Projekt werden die Erfahrungen und das Wissen aus Archivdaten des bisherigen Bergbaus im Oberharz als Basis für modernste geophysikalische Messmethoden zur effizienten Erkundung von mineralischen Rohstoffvorkommen genutzt.

Im Projektverlauf sind drei größere Messkampagnen vorgesehen. Hierzu finden einerseits Hubschrauber-Messflüge statt. Die Flüge, die vom Flugplatz Hildesheim aus starten, überdecken mehrere Messgebiete zwischen Langelsheim und Bad Grund. Auch der Einsatz von Drohnen ist im Projekt vorgesehen. Parallel dazu werden am Boden hochauflösenden geophysikalische Messungen durchgeführt. Im Projekt kommt ein so genanntes semi-airborne Elektromagnetik-Verfahren zum Einsatz, mit dem Aussagen über die elektrische Leitfähigkeit von geologischen Strukturen getroffen werden können. Es kombiniert Dipolsender – geerdete Stromkabel am Boden – mit hochempfindlichen Magnetfeldsensoren, die sich in Flugsonden befinden, die vom Hubschrauber an einem Seil in 50 bis 70 Meter Höhe über den Boden geschleppt werden. Die Messungen reichen bis in eine Erkundungstiefe von 1.000 Metern. Aus den Ergebnissen der Untersuchungen soll abschließend ein 3D-Untergrundmodell erstellt werden.

Info-Veranstaltung in Lautenthal


Vor Beginn der ersten Messkampagne findet am Montag, 5. September, in der Bergstadt Lautenthal eine Informationsveranstaltung statt. Bei der vom CUTEC Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum organisierten Veranstaltung, die ab 15.30 Uhr an der Tourist INFO Bergstadt Lautenthal, Kaspar-Bitter-Straße 7b stattfindet, wird der Öffentlichkeit das Projekt vorgestellt. Kurzvorträge informieren über die Ziele der wissenschaftlichen Untersuchungen sowie die Lagerstätten des Oberharzes. Besucherinnen und Besucher können den beim Projekt eingesetzten BGR-Hubschrauber am Boden besichtigen. Auch eine Schleppsonde wird gezeigt. Bei einer Mitmachaktion können Interessierte auch selbst einmal eine geophysikalische Messung ausprobieren. Im nahegelegenen Bergbaumuseum „Lautenthals Glück“ gibt es kostenfreie Besichtigungen.


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