In der Erkältungssaison mischt auch Corona wieder mit

Ärzte informieren über aktuelle Erkrankungswelle und den Umgang mit einer Corona-Infektion.

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Symbolbild | Foto: pixabay/regionalHeute.de

Goslar. Die Corona-Pandemie mit allen ihren Einschränkungen ist glücklicherweise beendet. Das Virus mit der Bezeichnung „SARS-CoV-2“, das Deutschland und die Welt ab März 2020 in einen dreijährigen Ausnahmezustand versetzte, ist jedoch nicht verschwunden und mischt in der aktuellen Grippe- und Erkältungssaison wieder kräftig mit. Das würden auch Goslars Amtsarzt Dr. Martin Hepp sowie die beiden niedergelassenen Allgemeinmediziner Niels Gehrmann aus Goslar und Stefan Pallinger aus Seesen bestätigen, heißt es in einer Mitteilung des Landkreises am heutigen Donnerstag.


Der Seesener Arzt Pallinger weist auf ansteigende Corona-Infektionszahlen hin, unterstreicht in diesem Zusammenhang aber auch, dass kein Grund zur Sorge besteht: „Durch die Impfungen und überstandenen Corona- Infektionen herrscht in der Bevölkerung eine große Grundimmunität. Staatliche Vorgaben, was bei einer Corona-Infektion einzuhalten ist, gibt es jedoch nicht mehr.“ Gehrmann äußert daher für die Hausärzte den Wunsch, dass Patienten mit Erkältungsbeschwerden oder positivem Corona-Schnelltest die Arztpraxis nach Möglichkeit vor einem Besuch kontaktieren. „Ist ein Praxisbesuch dann weiterhin erforderlich“, so der Goslarer Mediziner, „sollten aber alle Personen mit Erkältungsbeschwerden, auch zum Schutz der anderen Patienten und des Praxispersonals, unbedingt eine Maske tragen.“

Telefonische Krankschreibung wieder möglich


In diesem Zusammenhang machen die beiden Ärzte darauf aufmerksam, dass die telefonische Krankschreibung wegen einer leichten Erkrankung der oberen Atemwege derzeit wieder möglich ist. Das gelte ebenso, wenn eine ärztliche Bescheinigung bei Krankheit des Kindes benötigt wird. Mit Blick auf den Schutz vor einer Infektion erläutert Amtsarzt Dr. Hepp, dass weiterhin die bewährten Maßnahmen greifen:

„Händewachsen sowie die Beachtung der Husten- und Nies-Etikette verringern die Ansteckungsgefahr. Weiter ist es ratsam bei Kontakt mit vulnerablen Gruppen einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, das hilft natürlich auch das eigene Infektionsrisiko zu senken.“

Ärzte empfehlen Impfung


Bei Krankheitsanzeichen, so rät Dr. Hepp, sollten die Betroffenen nach Möglichkeit für drei bis fünf Tage oder mindestens so lange zu Hause bleiben, bis sich der Gesundheitszustand deutlich gebessert hat. Auch eine freiwillige Einschränkung der persönlichen Kontakte kann helfen, weitere Ansteckungen zu vermeiden. Eine Maskenpflicht besteht laut Aussage von Dr. Hepp grundsätzlich nicht mehr. Einrichtungen aus dem Gesundheitsbereich – wie beispielsweise Kliniken oder Pflegeeinrichtung – können bei steigenden Infektionszahlen jedoch per Hausrecht eine Maskenpflicht aussprechen.

Die Frage, ob eine erneute Corona-Schutzimpfung erforderlich ist, beantwortet Dr. Hepp mit Verweis auf die offiziellen Empfehlungen der STIKO: „In den Arztpraxen ist neue, an die aktuellen Varianten angepasste Impfstoff erhältlich. Impfen lassen sollten sich unter anderem Menschen über 60 Jahren, Menschen mit Vorerkrankungen, Bewohner von Pflegeheimen sowie Beschäftigte im Gesundheitswesen.“

Impfungen werden vornehmlich von Hausärzten vorgenommen, wobei diese nicht mehr für alle kostenlos sind. Die Krankenkassen übernehmen die Bezahlung nur noch für die Personengruppen, die in den Empfehlungen der STIKO genannt werden. Bei anderen Personengruppen trägt die Krankenkasse die Kosten, wenn der Arzt eine medizinische Notwendigkeit sieht und bescheinigt.


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