Goslar. Die Stadt Goslar setzt ihre Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel konsequent um und entwickelt Projekte, die sowohl lokal wirken als auch überregional Beachtung finden. Ein Beispiel sind die begrünten Sitzbänke – sogenannte vertikale Gärten – im Innenstadtbereich. Sie bieten Schatten und Aufenthaltsqualität für Bürgerinnen und Bürger und gelten inzwischen landesweit als Vorzeigeprojekt, heißt es in einer Pressemitteilung am heutigen Dienstag.
Bei der Tagung des Kommunalen Klimaanpassungsnetzwerks Niedersachsen am 4. September wurden die Bänke im Vortrag „Klimaanpassung geschickt finanziert: Fördermöglichkeiten nutzen“ von der Projektmanufaktur als innovativer Ansatz und Best-Practice-Beispiel vorgestellt. Die Resonanz auf das Projekt habe deutlich gezeigt, dass Goslar Maßstäbe bei der Gestaltung hitzeresistenter Stadträume setzt. Das Kommunale Klimaanpassungsnetzwerk Niedersachsen wird vom Niedersächsischen Kompetenzzentrum Klimawandel (NIKO) und der Kommunalen Umwelt AktioN (UAN) organisiert.
Weitere Projekte
Die Sitzbänke sind jedoch nur ein Teil der städtischen Klimaanpassungsmaßnahmen. Seit Anfang des Jahres ist Goslar Teil des bundesweiten Refill-Projekts. In Einrichtungen wie der Tourist-Information, Stadtbibliothek, Kaiserpfalz, Stadtforst und Jugendzentren können Bürgerinnen, Bürger und Gäste kostenlos Leitungswasser in eigene Flaschen füllen. Dies stärkt die Trinkwasserversorgung an heißen Tagen und reduziert gleichzeitig Plastikmüll.
Zudem hat die Stadt kühle Rückzugsorte identifiziert, darunter Kirchen, Parks, Gartenanlagen, die Wallanlagen sowie die klimatisierte Welterbeinfo-Ausstellung im Rathauskeller. Diese Orte sollen künftig in einer digitalen Karte gebündelt und für alle Interessierten zugänglich gemacht werden.
Gemeinsam Lösungen entwickeln
„Die zunehmende Hitze stellt uns als Stadtgesellschaft vor große Herausforderungen, bietet aber auch die Chance, gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln“, erklärt die Stadtverwaltung. Geplant ist der Ausbau eines umfassenden Warn- und Informationssystems. In enger Zusammenarbeit von Bevölkerungsschutz, Digitalisierung und Klimaschutz will Goslar das Thema künftig noch stärker in den Fokus rücken – zum Schutz und Wohl aller Bürgerinnen und Bürger.