Goslar. Kritik an mangelnder Berücksichtigung von wichtigen Lehrgängen seitens des Landes und Ehrungen für langjährige Dienste standen im Fokus der diesjährigen Hauptversammlung der Ortsfeuerwehr Goslar. Viele Gäste, unter anderem Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk, der erste Stadtrat Burkhard Siebert sowie Ratsherren und Ratsfrauen der Stadt Goslar, folgten auch in diesem Jahr der Einladung. Ortsbrandmeister Olaf Laue begrüßte die Anwesenden.
Der Feststellung der Beschlussfähigkeit, folgte die Ehrung der Verstorbenen, bevor man ordnungsgemäß Rechenschaft über die Arbeit in den verschiedenen Bereichen der Feuerwehr ablegte. Zu 260 Einsätzen rückte die Feuerwehr im Jahr 2015 in Goslar aus, davon 130 Brandeinsätze, 98 Hilfeleistungen und 32 Brandsicherheitswachen, lautete es in dem von Ortsbrandmeister Olaf Laue vorgetragenen Jahresbericht. Die Zahlen würden vor allem verdeutlichen mit welcher Kontinuität die Ehrenamtlichen den Bürgerinnen und Bürgern zur Seite stünden - rund um die Uhr und unter gefährlichen Umständen, so Laue. Neben den Brandeinsätzen habe es knapp 100 technische Hilfeleistungen gegeben. Die viermalige Rettung von abgestürzten Gleitschirmfliegern in Zusammenarbeit mit dem Höhenrettungsdienst Clausthal-Zellerfeld, Einsätze nach Sturmschäden und Verkehrsunfällen, oder Tierrettungen: Das Aufgabenspektrum der Feuerwehr verändere sich, stellte Olaf Laue fest. Große Einsätze für die Einsatztrupps seien zum Beispiel ein "Kleinfeuer" im Goslarer Krankenhaus im Februar gewesen, das am Ende einen Schaden von 750.000 Euro verursachte, oder das Großfeuer in der Bad Harzburger Firma Möbel Krebs, bei dem der Löschzug während des sieben stündigen Einsatzes nachbarschaftliche Löschhilfe leistete.
Zu wenig Lehrgänge
Neben Übungen und der besonderen Ausbildung der Kameradinnen und Kameraden in den Bereichen Einsatzleitung oder Atemschutzgeräte, sei auch die Nachwuchsarbeit von großer Bedeutung: Das Schulklassenbetreuerteam sorge mit zusätzlichen Stunden für altersgerechte Brandschutzerziehung an Schulen und Kindergärten.
Ein Vorwurf ging im Folgenden jedoch an die Politik: So gut wie keine Berücksichtigung fänden technische Lehrgänge und Fortbildungslehrgänge für Führungskräfte der Frewilligen Feuerwehr beim Land Niedersachsen. Eine Lösung könne die Privatisierung der Ausbildungsstätten bieten. Dieser und andere Vorschläge könnten zwar nicht "mal eben" umgesetzt werden, jedoch müsse auf Landesebene mal ohne "Scheuklappen" nach alternativen Lösungen geschaut werden, meint Laue, es gehe dabei um die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr im Land Niedersachsen.
Beförderungen und neue Mitglieder
In der diesjährigen Hauptversammlung konnten zudem neun neue Mitglieder begrüßt werden. Außerdem verpflichteten sich die Feuerwehrmannanwärter Oskar Kohl, Thorsten Augstein, Nico Moritz, Michael Kamann und Björn Junge mit dem Versprechen der Feuerwehr. Erfolgreich abgelegte Lehrgänge, machten einige Beförderungen möglich: So wurden Marcel Emmerich, Roman Brieske, Patrick Meierhoff und Thomas Enke Oberfeuerwehrmänner, Dennis Oberbeck Hauptfeuerwehrmann und Marcus Habig erster Feuerwehrmann. Anna Marie Heinrich zur Oberfeuerwehrfrau befördert. Stadtbrandmeister Christian Hellmeiser beförderte Stefan Bravin, Gunnar Pickhahn, Thomas Jäger und Christian Voges zu Löschmeistern und Michael Schreyer und Volker Junge zu Oberlöschmeistern.
Ehrungen
Für stolze 60 Dienstjahre in der Feuerwehr gab es gleich zwei Ehrungen: Rolf Kreie und Karl-Alfred Werner bringen es zusammen auch 120 Dienstjahre und erhielten dafür je ein Ehrenzeichen, Zinnteller und Urkunde. Mit 50 Dienstjahren wurde Jürgen Fuse zum Ehrenmitglied ernannt, jeweils 40 Jahre sind Siegfried Dehner und Gunter Kleinhans bereits tätig und Yann-Uwe Hoppstock und Harald Elbe je 25 Jahre. Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk und erster Stadtrat Burkhard Siebert unterstützten beim Anstecken der entsprechenden Ehrennadeln.
Rolf Kreie (zweiter von rechts) ist schon 60 Jahre im Dienst der guten Sache, Siegfried Dehner (rechts) seit 40 Jahren Harald Elbe (zweiter von links) seit 25 Jahren. Foto:
Fotogalerie der Jahreshauptversammlung 2016
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