Goslar. Neben den Jahresberichten dienen Jahreshauptversammlungen der Feuerwehren auch Einsatzkräfte nach Lehrgängen und bei Funktionen zu befördern, junge Einsatzkräfte zu ernennen und langjährige Kameradinnen und Kameraden für ihre Treue zur Feuerwehr zu ehren. Der Versammlung im Februar stand die Pandemie im Wege. So kamen die Mitglieder nun im Lindenhof zusammen und holten dies in feierlichem Rahmen nach. Hierüber berichtet die Feuerwehr Goslar in einer Pressemitteilung.
Neben einigen Regularien wie der Wahl einer stellvertretenden Schriftführerin gab Ortsbrandmeister Udo Löprich auch einen Rückblick der vergangenen Monate seit März 2020 ab. Im Jahr 2020 galt es 332 Einsätze für die Goslarer Feuerwehr zu bewältigen. 44 Personen konnten dabei aus zum Teil lebensbedrohlichen Situationen gerettet werden. Seit März galt es die Einsätze unter erschwerten Bedingungen abzuarbeiten. Als erste Feuerwehr im Landkreis gingen die Goslarer Brandschützer in den Lockdown. Ausbildung und Kameradschaft mussten auf Eis gelegt werden. Die Einsatzbereitschaft litt durch gezielte Vorbereitungen zu keinem Zeitpunkt, berichtete Löprich. Er dankte den Einsatzkräften und Mitgliedern für die Disziplin, Verständnis und Geduld seit weit über einem Jahr.
Ausbildung im Internet
Stillstand gab es innerhalb der Goslarer Wehr nicht. Über die Kommunikationsmöglichkeit von Teams gab es umfangreichen Austausch und die Ausbildung wurde kurzerhand ins Internet verlegt. Gerade für die Jugendfeuerwehr eine vorteilhafte Möglichkeit um „am Ball zu bleiben“. Nicht ohne Stolz spricht der Ortsbrandmeister davon, dass durch die Pandemie die Mitgliederzahlen bei den Einsatzkräften und der Jugendfeuerwehr nicht zurückgegangen ist.
Zahlreiche Beförderungen mussten nachgeholt werden
Mit den Ernennungen, Beförderungen und Ehrungen nahm der wichtigste Part des Abends Konturen an. Zur Feuerwehrfrau konnte nach langem Warten die Anwärterin Angelina Schrötter ernannt werden. Souverän legte sie ihre Verpflichtung ab. Zu Hauptfeuerwehrmännern konnten Marcel Junge, Lukas Mann, Oskar Kohl und Leonard Wüstefeld befördert werden. Die Lehrgangsvoraussetzungen absolvierten die vier zuvor ohne Probleme.
Bedingt durch die zusätzliche Aufgabenwahrnehmung im Bereich der Brandschutzerziehung und der Jugendarbeit in der Jugendfeuerwehr beförderte Löprich nunmehr Florian Dehner, Kevin Diercks und Rene Hoppstock zum Ersten Hauptfeuerwehrmann.
Stadtbrandmeister Christian Hellmeier beförderte Kerstin Kaubitzsch und Benedikt Pillach zu Oberlöschmeisterin und Oberlöschmeister. Beide haben die Funktion einer stellvertretenden Gruppenführerin sowie Gruppenführer inne. Hauptlöschmeister sind nun der Gruppenführer Kevin Schmidt und Goslars stellvertretender Ortsbrandmeister Frank Hermanns.
Jahrzehnte in der Feuerwehr
Auf 25 Jahre aktive Mitgliedschaft kann Benjamin Pillach zurückblicken. Als ehrenamtlicher Gerätewart und Maschinist engagiert sich der Erste Hauptfeuerwehrmann. Michael Gerbert, Dieter Jordan und Peter Thiemann stehen seit 40 Jahren sehr aktiv im Feuerwehrleben. Zunächst als Betreuer der neugegründeten Jugendfeuerwehr und später als deren Leiter begann Michael Gerbert einen verantwortungsvollen Weg innerhalb der Feuerwehr. Als Gruppenführer und auch als Zugführer brachte sich Gerbert ein. Über Jahre war Dieter Jordan der Ansprechpartner für Kindergeburtstage bei der Feuerwehr. Großes Engagement für leuchtende Kinderaugen an einem besonderen Tag. Die Versorgung bei Diensten und gerade auch im Einsatzgeschehen liegt in den Händen von Peter Thiemann. Hunderte Essen über mehrere Einsatztage sind für den Löschmeister und sein Team kein Problem.
Auf 60 Jahre Mitgliedschaft blickt Rudolf Düspohl zurück. Der frühere Gruppenführer der Gruppe 1 stand der Gruppe 15 Jahre vor und spricht nicht ohne Stolz von seiner Handwerksmeistergruppe. Aus dem Spielmannszug konnte Diana Pieper und Holger Winkler für 25 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt werden. Winkler erhielt darüber hinaus die Ehrung für 40 Jahre im Musikwesen insgesamt. Beide stehen als Mitglied des Spielmannszuges für das musikalische Aushängeschild der Goslarer Feuerwehr. So blieb auch in der Laudatio von Stadtbrandmeister Hellmeier nicht verborgen, dass Winkler als Solist bei mehreren Darbietungen des Großen Zapfenstreichs sein Können unter Beweis stellte. Kreisbrandmeister Uwe Fricke zeichnete Volker Junge mit dem Feuerwehrehrenkreuz in Bronze für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens aus.
Innovative Konzepte
Bürgermeister Mahnkopf dankte in seinem Grußwort für den umsichtigen Umgang mit der Pandemie. „Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr war nie in Gefahr. Die Feuerwehren des Stadtverbandes haben sich schnell und professionell auf die Situation erfolgreich eingestellt“, so Mahnkopf. Der Bürgermeister lobte auch die innovativen Schritte der Goslarer Wehr bei der Digitalisierung und Forschungsprojekten zur Brandbekämpfung im Rahmen der E-Mobilität und zur Brandfrüherkennung in denkmalgeschützten Gebäuden
Katastrophenschutz nimmt höheren Stellenwert ein
Die aktuellen Entwicklungen bei den Feuerwehren brachte Kreisbrandmeister Uwe Fricke den Anwesenden näher. Schwerpunkte setzte Fricke bei der Vegetationsbrandbekämpfung und dem Ausfall kritischer Infrastrukturen unter anderem durch mögliche Stromausfälle. Der Schutz der Bevölkerung nimmt einen immer größeren Stellenwert ein. Stadtbrandmeister Christian Hellmeier freut sich über stetig einkehrende Normalität. Rückblickend dankte Hellmeier für die Disziplin aller Feuerwehrangehörigen. „Nicht auszudenken, wenn wir die Goslarer Wehr durch Unachtsamkeit in Quarantäne hätten schicken müssen. Die Einsatzbereitschaft war zu keinem Zeitpunkt gefährdet“, berichtet der Stadtbrandmeister. Großen Lob schickte Hellmeier für die schnelle und gute Organisation bei den Impfungen der Einsatzkräfte Richtung Landkreis Goslar.
Nach gut zwei Stunden konnte Ortsbrandmeister Udo Löprich die Mitgliederversammlung schließen. Mit einer gewissen Vorfreude sehe Löprich der Jahreshauptversammlung 2021 im kommenden Jahr im Goslarer Lindenhof entgegen.
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