Goslar. Mit dem überraschenden Rückzug von Investor und Ehrenbürger Hans-Joachim Tessner steht das seit Jahren geplante Kaiserpfalzquartier in Goslar vor einer ungewissen Zukunft. Die Oberbürgermeisterin der Stadt Goslar, Urte Schwerdtner, bedauert die Entscheidung Tessners, wie es in einem Statement aus dem Rathaus heißt.
Die überraschende Entscheidung von Herrn Tessner und seiner Familie, sich mit sofortiger Wirkung aus dem Projekt Kaiserpfalzquartier zurückzuziehen, bedauere die Stadt Goslar sehr, auch wenn seine Gründe nachvollziehbar seien, heißt es in einer Mitteilung am heutigen Dienstag. „Die Äußerungen des Niedersächsischen Heimatbundes, des BUND Westharz, des Naturschutzbundes Goslar und des Goslarer Geschichtsvereins in einer gemeinsamen Presseerklärung, dass Herr Tessner zu Lasten der Steuerzahler Kosten für den neuen Parkwall auf die Stadt abschiebe, entbehren nicht nur jeder Grundlage, sondern sie sind falsch und ehrverletzend“, kommentiert Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner.
Schmerzlicher Einschnitt
Der Rückzug bedeute, dass die Entwicklung des Kaiserpfalzquartiers entsprechend der bisherigen Planungen mit den Partnern nicht erfolgen werde. Die Nachricht sei für Goslar und für alle, die sich über viele Jahre hinweg mit großem Engagement und Herzblut für dieses zukunftsweisende Projekt eingesetzt haben, ein schmerzlicher Einschnitt. Mit dem Kaiserpfalzquartier sollte ein Ort entstehen, der Goslars historische Identität würdigt und zugleich Zukunft gestaltet. Dass dieses Projekt nun nicht in der geplanten Form umgesetzt werden kann, sei ein großer Verlust, nicht nur aus städtebaulicher Sicht, sondern auch für viele Bürgerinnen und Bürger, die sich auf neue Impulse für Goslar gefreut hatten. "Dennoch möchte die Stadt Herrn Tessner und seiner Familie heute nochmals ausdrücklich für ihren jahrelangen Einsatz, die Geduld und Investitionsbereitschaft danken", heißt es abschließend.
Weiteres Vorgehen
Oberbürgermeisterin Schwerdtner hat die Fraktionsvorsitzenden der im Rat der Stadt Goslar vertretenen Parteien kurzfristig für Mittwochnachmittag zu einem interfraktionellen Gespräch einladen, um das weitere Vorgehen abzustimmen.
Tessner Gruppe ohne Statement
Die Tessner Gruppe selbst wollte sich auf Nachfrage von regionalHeute.de nicht mehr äußern. Weitere Statements des Unternehmens werde es nicht geben, heißt es.