KaiserPfalzQuartier: Bürgerentscheid rückt näher - "Es gibt keinen Plan B"

Die Abstimmungsfrage lautet: „Sind Sie gegen die finanzielle Beteiligung der Stadt Goslar am Bau der Stadthalle?“

Fotocollage: Das Areal unterhalb der Kaiserpfalz – im Rückblick und Ausblick.
Fotocollage: Das Areal unterhalb der Kaiserpfalz – im Rückblick und Ausblick. | Foto: Stadt Goslar

Goslar. Am 7. April startet der erste Bürgerentscheid in der Stadt Goslar, der nach mehr als zehn Jahren Entwicklungszeit final über die finanzielle Beteiligung der Stadt am Bau der Veranstaltungshalle entscheidet. Der Bürgerentscheid läuft nach den Regularien einer Wahl ab. Goslarer Bürger – wahlberechtigt sind alle ab 16 Jahren – können im Wahllokal oder per Briefwahl ihre Stimme abgeben. Dies teilte die Stadt mit.



Die Abstimmungsfrage lautet: „Sind Sie gegen die finanzielle Beteiligung der Stadt Goslar am Bau der Stadthalle?“ Mit einem „Nein“ stimmen Wähler für die finanzielle Beteiligung der Stadt am Bau der Veranstaltungshalle und mit einem „Ja“ dagegen.

Der Bau von Veranstaltungshallen sei grundsätzlich eine originäre kommunale Aufgabe, erklärt die Stadt. Mit dem Gesamtprojekt KaiserPfalzQuartier könnte sich nach der Beseitigung des bisherigen städtebaulichen Missstandes unterhalb der Kaiserpfalz, durch den Abriss der Waschbetonkasernen, ein weiteres Aushängeschild der Stadt Goslar entwickeln. Der zukunftsweisende Bau würde nach der Fertigstellung Arbeitsplätze schaffen sowie das Angebot für den Tourismus schärfen und Goslar als Tagungsort stärken. Aber es soll vor allem ein Platz für die vielfältige Goslarer Stadtgesellschaft, für Wirtschaft, Kultur und Ehrenamt sowie ein Ort der Begegnung für die Goslarer mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen.

Zum bisherigen Entwicklungsprozess


Während der Start der Entwicklung für das geplante KaiserPfalzQuartier bereits auf das Jahr 2013 zu datieren ist, wurden die Entwürfe für das Quartier mit Hotel, Tiefgarage, Veranstaltungshalle und Stiftsgarten im Jahr 2019 vorgestellt und ausgewählt. Der Siegerentwurf des international tätigen Büros Nieto Sobejano wartete mit einem Stück zeitgenössischer Architektur auf, das sich dennoch perfekt in die historische Stadt Goslar einfügt – seien sich die Experten von Anfang an sicher gewesen. Natürlich habe es auch kritische Stimmen gegeben, aber Beispiele unterschiedlicher Stile, die nebeneinander gut harmonieren, würde es weltweit geben: Von der Glaspyramide vor dem mittelalterlichen Louvre in Paris bis zum Opernhaus in Sydney – und auch das mittelalterliche Goslar hat erste Schritte in Richtung Moderne mit dem Anbau an das historische Rathaus bereits vollzogen.

Kein Plan B


Würde das Votum des Bürgerentscheids die finanzielle Beteiligung der Stadt Goslar am Bau der Veranstaltung verhindern und es käme damit auch nicht zur Weiterentwicklung des KaiserPfalzQuartiers, „gibt es keinen Plan B für das Areal unterhalb der Kaiserpfalz“, machte Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner zuletzt deutlich. „Der jetzige Plan sei ja schließlich auch in einem vorbildlich geführten Entscheidungsprozess unter Einbeziehung der Goslarer Bürgerinnen und Bürger gefallen“, erinnert Schwerdtner an eine Auftaktveranstaltung des Jahres 2015 – seinerzeit noch unter ihrem Amtsvorgänger Dr. Oliver Junk.

Projektvorstellung


Mit insgesamt vier verschiedenen Formaten hätte die Stadt Goslar den Bürgern die Möglichkeit gegeben, sich über den Stadtentwicklungsprozess zu informieren und sich aktiv einzubringen. Die Verwaltung dazu: "In öffentlichen Präsentationen, regelmäßigen Informationsveranstaltungen sowie in Ausstellungen konnten sich alle ein Bild vom Stand des Planungsprozesses für das Bauvorhaben machen. Die letzten Jahre waren dann auch durch intensive Entwicklungsgespräche mit einer Vielzahl an Beteiligten, wie beispielsweise der UNESCO und ICOMOS, der Niedersächsischen Landesbehörde für Denkmalpflege und den Interessenvertretungen hiesiger Institutionen zu den immer konkreter werdenden Planungsüberlegungen geprägt und ausgezeichnet."

Im November 2022 starteten die Abbrucharbeiten auf dem ehemaligen Kasernenareal. Parallel zu diesen Arbeiten wurden die Entwürfe aus den Wettbewerben weiter sukzessive in konkrete Planungen überführt, um den Anforderungen aus der geplanten Nutzung sowie den örtlichen Gegebenheiten gerecht zu werden. Konkret gebe es aktuell auch bereits Aussagen zur Leistungsfähigkeit der Veranstaltungshalle, zur Gestaltung des Stiftsgartens sowie zur Nutzung des Forums, bezogen auf die Außengastronomie am Fuße der historischen Kaiserpfalz.


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