Kaiserringstipendium für junge Kunst geht an Julian Charrìere

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Das Kaiserringstipendium für junge Kunst geht in diesem Jahr an Julian Charrìere. Foto: dpa/Fotograf: Peter Steffen (Quelle: Goslar Marketing gmbh)
Das Kaiserringstipendium für junge Kunst geht in diesem Jahr an Julian Charrìere. Foto: dpa/Fotograf: Peter Steffen (Quelle: Goslar Marketing gmbh) | Foto: Goslar Marketing gmbh)



Goslar. Das seit 1984 vom Verein zur Förderung Moderner Kunst verliehene und seit 2014 von der AKB Stiftung in Einbeck geförderte Goslarer Kaiserringstipendium für junge Kunst geht in diesem Jahr an den Künstler Julian Charrière.

Der gebürtige Schweizer (geb. 1987), der seit 2006 in Berlin lebt, macht die Welt zu seinem Studio. Er unternimmt Expeditionen in ferne Länder und bezeichnet sich selbst als "Zukunftsarchäologe". Seine multimedialen Arbeiten verbinden bildende Kunst mit Wissenschaft, Land-Art mit Archäologie, Romantik mit Sciene-Fiction. In seinen Videos, Skulpturen, Fotografien und Installationen führt er eindrucksvoll vor Augen, wie "der Mensch die größte Erosionskraft in der Natur ist" (Charrière). Seine Bilder zwischen verführerischer Schönheit und latentem Schrecken verhandeln aktuelle Fragen unserer Zeit.

So hat er in Kasachstan ein radioaktiv verseuchtes Atomwaffentestgelände fotografiert (2015) oder ist in Island auf einen hohen Eisberg geklettert (2013), den er mit einem Bunsenbrenner zum Schmelzen bringen wollte. 2014 reiste er nach Argentinien, Chile und Bolivien, um sich auf die Suche nach Lithium, ohne das kein Handy-Akku funktionieren würde, zu begeben. Das Metall wird dort in Salzwüsten gewonnen. Charrière schnitt Blöcke aus den Lithium-Förderbecken und kombinierte sie zu einem minimalistischen Skulpturenensemble. Wie Ausgrabungen aus fernen Zeiten mahnen sie ganz ohne erhobenen Zeigefinger an die Größe und Unendlichkeit der Natur. Die Ausstellung im Mönchehaus Museum konzentriert sich auf Arbeiten aus drei Werkserien, von denen eine erstmals in Goslar zu sehen sein wird.


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