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Kinokritik: "Jumanji: The next Level" - Zurück in die Gamerhölle

Jumanji: The next Level ist eine Actionkommödie mit Starbesetzung, die sicher nicht nur, aber besonders für Gaming-Affine Zuschauer ein echtes Muss ist. Foto: Astor / Video: Marvin König | Foto: Astor

Braunschweig. Am gestrigen Mittwoch lief im Astor-Filmtheater ein Film an, den man durchaus als Gaming-Komödie bezeichnen kann. "Jumanji: The next Level" ist der dritte Teil der Saga um ein übernatürliches Computerspiel und ein Sequel zum erfolgreichen Update des Fantasy-Abenteuers nach Chris van Allsburgs Buchvorlage.

Anders als im Klassiker mit Robin Williams von 1995 hat sich das damalige Brettspiel seit dem zweiten Teil "Jumanji: Welcome to the Jungle" in ein etwas zeitgemäßeres Computerspiel gewandelt - es zieht die Menschen aus der realen Welt in das Universum des Spiels. Um zu überleben, müssen die Spieler im Körper ihrer Gaming-Charaktere das Spiel gewinnen.Für Regie und Drehbuch zeichnet sich der Amerikaner Jake Kasdan verantwortlich. Und wie schon im bei "Jumanji: Welcome to the Jungle" stellt er die Starbesetzung um Dwayne Johnson, Jack Black und Karen Gillan vor ungewöhnliche Herausforderungen.

Inhalt


Als die vier Schulkameraden feststellen, dass einer von ihnen zurück in das Jumanji-Spiel geraten ist, aus dem sie beim ersten Mal nur mit Mühe entkamen, kehren die drei ebenfalls dorthin zurück, um ihn zu retten. Doch es gibt einige Änderungen, bei den Spielregeln, bei den Fähigkeiten ihrer Figuren und den Locations. Sie landen im nächsten Level, das noch schwieriger zu meistern ist. Doch sie bekommen Unterstützung - und müssen sich erneut als echtes Team erweisen.

Trailer


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Kritik


"Jumanji: The next Level" bringt so ziemlich alles durcheinander, was der vorherige Film aufgebaut hatte. Als die vier Freunde nach Jumanji zurückkehren, um ihren Freund Spencer (Alex Wolff) zu retten bleibt Bethany (Madison Iseman) überraschend in der realen Welt zurück. Um der neuen Fülle an Charakteren gerecht zu werden, addiert der Film weitere Ingame-Avatare hinzu. So landet Spencer nicht im Körper seines früheren Avatars (Dr. Smolder Bravestone), sondern spielt in Gestalt von Ming Fleetfoot (Awkwafina), einem neuen Avatar welcher auf Schlösser knacken, Einbruch und Taschendiebstahl spezialisiert ist - ist zur Anwendung dieser Fähigkeiten aber, Zitat: "zu neurotisch". Dwayne Johnson, welcher den furchtlosen Abenteurer Dr. Smolder Bravestone darstellt wird ausgerechnet von Spencers kauzigem Großvater Eddie besetzt - der in der realen Welt brillant von Danny de Vito verkörpert wird. Seine neu gewonnenen Kräfte als muskulöser Abenteurer ausnutzend, legt sich der alte Herr mit seinem früheren besten Freund Milo Walker (Dany Glover), ebenfalls ein Mann höheren Alters an. Dieser spielt in Jumanji den Avatar des Zoologen Franklin "Mouse" Finbar. Anthony "Fridge" Johnson (Ser'Darius BlaiN) erwischt es am schlimmsten - Der sportbegeisterte Footballspieler muss als Sheldon "Shelly" Oberon spielen. Der von Jack Black verkörperte Charakter scheitert an so ziemlich jeder körperlichen Aufgabe.

Um dieses - doch recht komplizierte - Setting baut sich der Humor des gesamten Films auf. Spencers Großvater kann sich jung und stark fühlen, Martha (Morgan Turner) spielt als Ruby Roundhouse (Karen Gillan) als einzige ihren ursprünglichen Avatar und kann sich daher auf Erfahrungswerte verlassen. Für den Rest beginnt ein neues Abenteuer in einem kaputten Spiel - zumal die Besetzung der Charaktere im Laufe des Films auch noch wechselt. Durch die Level des Spiels lernen die Freunde ihre Stärken und Schwächen kennen, ein Story-Element, das den Film durchgehend voranbringt. Alte Konflikte werden beigelegt und es zählt nur noch die Teamarbeit in diesem absurden Rollenspiel. In der Werbung des Films kommt die Leistung der Schauspielerin Awkwafina deutlich zu kurz - sie spielt im Laufe des Films zwei Rollen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und ist in beiden einfach nur fantastisch. Das Zusammenspiel aller Schauspieler und ihrer Rollen ist einfach nur stimmig, macht Spaß und führt - wenn auch manchmal etwas holprig - quer durch alle Gefühlslagen. Karen Gillain - die ihren Durchbruch mit der britischen Erfolgsserie Doctor Who schaffte - behält in ihrem "gewohnten" Charakter einen klaren Kopf und übernimmt so natürlich die Hauptrolle. Ihre besonnene Art, ihr trockener Humor und das brillante Mimikspiel Gillains füllen die Rolle mit Leben. Jack Black als unsportlicher Archäologe wirkt einfach wie Jack Black. Er ist einfach für derartige Rollen geboren.

Abschließend bleibt zu sagen, dass man "Jumanji: The next Level" nicht unbedingt wegen seiner ausgefeilten Story oder seiner besonders dramatischen Actionszenen sehen sollte, sondern wegen der großartigen Schauspieler in wirklich verrückten Rollen und all den Verstrickungen, die daraus entstehen. Dieser Aspekt hält den Film auf einem hochunterhaltsamen Level und macht Lust auf ein angedeutetes, weitere Sequel.

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