Oker. Ab dem 2. Februar wird das zulässige Gesamtgewicht zum Befahren der Kirchenbrücke auf 2,7 Tonnen begrenzt. Diese Einschränkung ist notwendig, da eine regelmäßige Brückenprüfung ergeben hat, dass die Tragfähigkeit der Brücke aus statischer Sicht für den LKW-Verkehr nicht mehr gegeben ist.
Die neue Beschilderung zur Tonnagebegrenzung wird daher vorerst nur noch den Pkw-Verkehr freigeben. Für den Fußgänger- und Radfahrverkehr bleibt die Nutzung der Brücke ohne Einschränkung bestehen. Der Rat der Stadt Goslar hat in seiner Sitzung am 6. Oktober 2015 beschlossen, dass die Kirchenbrücke zunächst nicht durch einen Neubau ersetzt wird, sondern bei eventuell notwendiger Sperrung für den KFZ-Verkehr in ihrer Nutzung auf Fußgänger und Radfahrer beschränkt wird.
Zur Historie: Die im Jahre 1843 erbaute Brücke wurde als Zweifeldbrücke mit genieteten Längsträgern aus nicht schweißbarem Stahl, dem sogenannten "Puddelstahl", mit dazwischenliegender Fahrbahn aus Holzbohlen, als Straßenverbindung über die Oker erstellt. Die Holzbohlenfahrbahn wurde im Jahre 1949 von der Preussag, als damaliger Eigentümer, durch eine Stahlbetonplatte zwischen den Stahllängsträgern ersetzt. Anschließend hat die damalige Stadt Oker die Straßenbrücke, einschließlich der Baulast, von der Preussag übernommen. Im Jahr 1972 wurde Oker in die Kreisstadt Goslar eingegliedert und die Stadt Goslar wurde Baulastträger der Kirchenbrücke. Seither ist die Stadt Goslar für die Bauwerksunterhaltung und die Verkehrssicherheit der Kirchenbrücke zuständig. Im Jahre 1982 wurde durch eine Sanierung die erforderliche Tragfähigkeit der Brücke für den Erschließungsverkehr zum Hüttengelände, den damaligen Stadtbusverkehr (Zentrale Bushaltestelle Kirchenbrücke) und den Anliegerverkehr, für einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren wiederhergestellt. Ein Neubau der Kirchenbrücke kam aus zeitlichen Gründen nicht infrage. Die langjährige Planung der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr für den Neubau der B 498n, entlang des östlichen Okerufers, hätte ohnehin einen Brückenneubau an dieser Stelle erfordert. Der Bau der Bundesstraße kam jedoch nicht zustande und nach der letzten Instandsetzung der Kirchenbrücke, im Jahre 2002, entstanden auf der östlichen Seite der Oker ein Einkaufszentrum und das Gebäude der Okeraner Feuerwehr. Eine weitere Sanierung ist nicht nur aus finanzieller Sicht unwirtschaftlich, sondern die Hauptträger aus Stahl sind den heutigen Anforderungen nicht gewappnet.
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