Goslar. Antje Baensch, Vorsitzende des Förderkreises Goslarer Zinnfiguren-Museum e.V., kann wieder ruhig schlafen: Ein ausstehender Betrag von über 20.000 Euro aus Eintrittsgeldern des Zinnfiguren Museums, der nach bisher geltender Verordnung eigentlich an die Stadt hätte abgeführt werden müssen, war Grund für schlaflose Nächte. Nun, da neue Vereinbarungen getroffen und besiegelt wurden, stehe das Museum wieder auf festen Beinen, so Baensch.
Am Donnerstag trafen sich die Vertreter der Verwaltung mit dem Vereinsvorstand, um die im Vorfeld geregelten Bedingungen geltend zu machen. Im Grunde, so Baensch, hätte der Verein bereits 2014 Insolvenz für das Zinnfiguren Museum anmelden müssen. Die Besucherzahlen hätten sich in den vergangenen Jahren verdreifacht, was auch die Einstellung eines weiteren Mitarbeiters erfordert habe. Die Abführung der Eintrittsgelder nach bisher geltenden Regelungen sei schlicht nicht mehr möglich gewesen. Lange habe es gedauert, bis die Regelungen den neuen Umständen angepasst wurden. Besonderen Dank richtete die Vereinsvorsitzende an dieser Stelle an Fachbereichsleiterin Marion Siegmeier. Die Linke Ratsfraktion hatte einen gänzlichen Erlass der Schulden gefordert. Einigen konnte man sich mit Rat und Verwaltung auf eine Rückzahlung in Höhe der Hälfte der Gesamtsumme - jährlich und in Raten. Ein Ergebnis mit dem man leben könne, so Petra Stolzenburg, sowohl Ratsfrau der Linken, als auch stellvertretende Vorsitzende des Förderkreises. Allerdings, so Stolzenburg weiter, wäre auch ein Erlass der Schulden für den Rat, angesichts des hohen Stellenwertes des Museums in der Goslarer Kulturlandschaft, eigentlich zu verkraften gewesen.
Die Beteiligten bei der Begehung der Lohmühle am Donnerstag. Foto:
Die Lohmühle, in dessen gleichnamigen Gebäude sich das Zinnfiguren Museum befindet, wurde im Rahmen des Welterbestättenprogramms im Jahr 2013 saniert. Der Weg zu regelmäßigen Vorführung war lang und der Verein ist noch nicht ganz am Ziel angelangt: Seit der Sanierung seien auch die Grundlegenden Voraussetzungen für eine Inbetriebnahme gegeben. Jedoch hätten nur sporadisch Vorführungen und insbesondere Wartungen stattgefunden, was zu weiteren Verzögerungen geführt habe, erklärt Baensch. Der Förderkreis hat sich für die Wartung und Vorführung des Stampfwerkes bereiterklärt und am Donnerstag, neben den Vereinbarungen über den Betrieb und dessen finanzieller Ausstattung, auch einen Vertrag unterzeichnet, der die Modalitäten zur Inbetriebnahme, Pflege und Wartung des technischen Denkmals regelt. Unter anderem sind dort 14 Vorführungen im Jahr, mit festen Sondervorführungen, etwa am Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag, vorgesehen. Dieser Mühlentag erst kürzlich verpasst: Erst in drei Wochen rechnet man mit einem Besuch eines Mühlenbauers zur Bestandsaufnahme. Erst danach soll das technische Denkmal wieder rumpeln. Antje Baensch hofft auf eine erste Vorführung am Tag der Welterbes am 5 Juni.
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