Goslar. Mit einer Summe von 50.000 Euro fördert der Landkreis Goslar die Übernahme der Ohlhöfer Hausarztpraxis von Dr. Frank-Peter Müller-Flotho durch den Goslarer Mediziner Niels Gehrmann. Das Geld stammt aus dem Förderprogramm, das der Landkreis zur Ansiedlung von Vertragsärzten aufgelegt hat. Es ist die zweite Förderung in diesem Jahr. Dies teilte der Landkreis mit.
Niels Gehrmann erhält für die Übernahme des vollständigen Kassenarztsitzes die höchstmögliche Fördersumme. Landrat Dr. Alexander Saipa betont, dass dies einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der hausärztlichen Grundversorgung im Goslarer Stadtgebiet leistet. „Für die Bürgerinnen und Bürger in Ohlhof und darüber hinaus sind das gute Nachrichten, denn durch die Praxisübernahme wird die hausärztliche Grundversorgung gesichert, damit verbunden ist natürlich auch der Erhalt der Lebensqualität vor Ort. Ich freue mich, dass wir mit unserem Förderprogramm unterstützen können“, so Landrat Dr. Saipa.
Niels Gehrmann, der neben seiner Hauptpraxis am Standort Fliegerhorst eine weitere in Jerstedt betreibt, sieht in dem Programm des Landkreises einen guten Impuls, weist aber auch darauf hin, dass Fördermittel am Ende nicht allein den Ausschlag geben können. „Eine Praxisübernahme muss betriebswirtschaftlich Sinn ergeben. Hier ist das der Fall, denn die Praxis ist groß, gut ausgestattet und verfügt mit weit mehr als 1.000 Patienten pro Quartal über eine gute Auslastung.“
Es fehlt an Ärzten auf dem Land
In der Ohlhöfer Praxis ist seit September die Fachärztin für Allgemeinmedizin Elisabeth Brocke vor Ort. Mit ihrem Team ist sie montags bis freitags für die Patienten da. Gehrmann, der in seinen Praxen insgesamt sieben Ärzte beschäftigt, sagt, dass die Bereitschaft zur Übernahme von Praxen auf dem Land seit Jahren rückläufig ist. Mitunter finden seine Kollegen keine Nachfolger. Die Schließung von Praxen ist damit unausweichlich.
Landrat Saipa hofft daher, dass der Landkreis auch in Zukunft mithelfen kann, um die kassenärztliche Versorgung im Kreisgebiet auf dem aktuellen Niveau zu stabilisieren. Zu diesem Zweck soll das Förderprogramm auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Dafür stehen erneut 200.000 Euro zur Verfügung.
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