Goslar. Aus dem Krisenstab beim Landkreis Goslar kommt kurz vor Ostern eine deutliche Ansage für medizinische Notfälle außerhalb der Sprechzeiten der niedergelassenen Ärzte. Die im Stab mitwirkenden medizinischen Experten weisen darauf hin, dass vorrangig immer der ärztliche Bereitschaftsdienst der kassenärztlichen Vereinigung unter der Rufnummer 116 117 angerufen werden sollte. Hintergrund dieses Aufrufs sind in den letzten Tagen vermehrt festzustellende „Bagatellfälle“, die direkt oder über den Rettungsdienst in der Notaufnahme des Goslarer Krankenhauses landen. Dies berichtet der Landkreis Goslar.
„Wegen der Corona-Pandemie soll die Versorgung von Patienten, wenn irgend möglich, an ihrem jeweiligen Aufenthaltsort erfolgen“, sagt Jens Suckstorff, Vertreter der Ärzteschaft im Landkreis Goslar. „Wir wollen damit vermeiden, dass Notaufnahme im Krankenhaus und Rettungsdienst überlastet werden und gleichzeitig das Infektionsrisiko in diesem sensiblen Bereich weiter minimieren.“
Für die Arbeit des Krankenhauses ist die Beachtung dieses Hinweises von besonderer Bedeutung, da die „Bagatellfälle“ sonst eventuell dringend für Covid-19-Patienten benötigte Plätze und Kapazitäten belegen. Sorgen um seine notwendige Behandlung müsse sich aber niemand machen, betont Ulrich Sievers, leitender Oberarzt und Krankenhaushygieniker der Asklepios Klinik Goslar: „Jeder Patient bekommt natürlich die Behandlung, die für ihn notwendig ist und wer stationär im Krankenhaus aufgenommen werden muss, den werden wir auch bestmöglich versorgen“.
Auch Dr. Martin Hepp, Amtsarzt und Leiter des Gesundheitsamtes des Landkreises Goslar, unterstützt diesen Aufruf: „Die Entscheidung, wer eine Krankenhausbehandlung benötigt und wer auch in seinem Wohnumfeld gut versorgt werden kann, sollten die ärztlichen Kolleginnen und Kollegen des Bereitschaftsdienstes treffen. Und bei schweren Notfällen rufen Sie bitte wie gewohnt die 112 an, der Rettungsdienst ist genau für diese schweren Fälle rund um die Uhr im Einsatz.“
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