Landkreis startet Pilotprojekt „Aktiv am Küchentisch“

Die Gesundheitsförderung von Personen der Altersgruppe 65plus steht im Fokus. Am 19. Juni gibt es eine Infoveranstaltung im Kreishaus.

Mit dem Pilotprojekt „Aktiv am Küchentisch“ (AKKÜ) möchte der Landkreis eine neue Form der Gesundheits- und Lebensberatung für Seniorinnen und Senioren ab einem Alter von 65 Jahren etablieren. Symbolbild
Mit dem Pilotprojekt „Aktiv am Küchentisch“ (AKKÜ) möchte der Landkreis eine neue Form der Gesundheits- und Lebensberatung für Seniorinnen und Senioren ab einem Alter von 65 Jahren etablieren. Symbolbild | Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Mit dem Pilotprojekt „Aktiv am Küchentisch“ (AKKÜ) möchte der Landkreis Goslar noch ab diesem Jahr die Gesundheitsförderung von Seniorinnen und Senioren im Alter von über 65 Jahren verbessern. Darauf weist der Landkreis in einer Pressemitteilung hin.



Die Grundidee des Präventionsprojektes basiert auf der Überzeugung, dass Gesundheitsförderung bereits zuhause am Küchentisch beginnen kann. Der Küchentisch bietet Raum für ein vertrauliches Gespräch aber auch für ein geselliges Miteinander. Er ist ein Platz, an dem Mahlzeiten vorbereitet und gemeinsam gegessen werden. Der Küchentisch ist Ausgangspunkt für die Planung von Aktivitäten und Bewegung.

Küchentischgespräche vereinbaren


Und genau an dieser Stelle will der Landkreis mit AKKÜ ansetzen. Über neue Zugangswege, eine aktive und enge Einbindung von Ärzten, Apotheken und Therapeuten sowie eine zielgruppenorientierte Ansprache soll zunächst der Kontakt zur Gruppe der über 65-Jährigen im Kreisgebiet aufgebaut werden. Bei erkanntem Handlungsbedarf erfolgt die persönliche Kontaktaufnahme und das Angebot zur Vereinbarung eines Küchentischgespräches. Alles natürlich auf vollständig freiwilliger Basis.

Bei dem Gespräch sollen die individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse analysiert werden, um in der Folge passgenaue Maßnahmen - wie beispielsweise die Erstellung eines Sport- und Bewegungs- oder auch eines Ernährungsprogrammes – zu definieren. Selbstverständlich wird dort auch der Rahmen geboten, um über konkreten Unterstützungsbedarf zu sprechen, mit dem Ziel einen möglichst langfristigen Verbleib in den eigenen vier Wänden sicherzustellen. Bei den Küchentischgesprächen ist es jederzeit möglich und auch gewünscht Angehörige, Vertraute oder Nachbarn einzubeziehen.

Aktionstage und Mikroprojekte


Neben dem Angebot der so genannten Küchentischgespräche sollen auch Info- und Aktionstage sowie Mikroprojekte angeschoben werden, die sich unter anderem mit den Bereichen Bewegung, Ernährung und mentale Gesundheit befassen. Bereits bestehende Angebote werden bei der Konzeption natürlich beachtet, um keine Konkurrenz zu schaffen, sondern gegebenenfalls sinnvoll zu ergänzen.

Erster Kreisrat Frank Dreßler, schreibt dem Projekt, das mit maximal knapp 1,2 Millionen Euro gefördert wird, großes Potential zu. „Die Menschen wollen gerne so lange wie möglich ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben im eigenen zu Hause führen. Wir wollen unterstützen, damit das gelingen kann. Mit unserem frühzeitigen Ansatz können wir einen Beitrag leisten, dass die Seniorinnen und Senioren nicht erst dann Hilfe erhalten, wenn eine akute Notlage beispielsweise durch eine Pflegebedürftigkeit vorliegt, sondern schon weit vorher“, so Erster Kreisrat Dreßler.

Fachkräfte gesucht


Für die Umsetzung von AKKÜ ist der Landkreis auf der Suche nach Fachkräften. Insgesamt stehen für die Dauer des Projektes zwei Vollzeit- und zwei Teilzeitstellen zur Verfügung. Organisatorisch sollen diese dem Senioren- und Pflegestützpunkt zugeordnet werden, da dort bereits jede Menge Expertise und Kontakte zur Zielgruppe bestehen. Neben der Projektkoordination, die für einen Großteil der Planung und Umsetzung zuständig ist, wird eine zweite Fachkraft gesucht, die als Schnittstelle zu Ärzten, Apotheken und Therapeuten agiert. Ferner werden Experten für die Bereiche Bewegung und Ernährung gesucht. Die entsprechenden Stellenausschreibungen sollen im Laufe der ersten Juniwoche veröffentlicht werden.

Um das Projekt der Öffentlichkeit vorzustellen, ist für Mittwoch, 19. Juni, eine große Informationsveranstaltung im Kreishaus geplant. Beginn ist um 16.15 Uhr mit einem „Come-together“ im Forum bevor es um 16.30 Uhr mit den Präsentationen und dem anschließenden Dialog weitergeht. Das Ende ist gegen 18 Uhr geplant. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist auch digital möglich. Ein entsprechender Link ist auf der Internetseite www.landkreis-goslar.de (im Bereich Pressemitteilungen) abrufbar.

Leuchtturmprojekt mit Strahlkraft


Gefördert wird das vierjährige Projekt von der Initiative „Gesund älter werden in Niedersachsen“, die von den gesetzlichen Krankenkassen unter dem Dach des „GKV-Bündnisses für Gesundheit in Niedersachsen“ finanziert wird. Das Land Niedersachsen als Unterstützer der Initiative ist gezielt mit dem Wunsch an den Landkreis Goslar herangetreten, hier ein Leuchtturmprojekt zu erarbeiten und zu realisieren, das im Idealfall auch Strahlkraft auf andere Regionen im Land ausübt.


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