Landkreis will Prävention von Medienabhängigkeit fördern

von Nino Milizia


Jugendliche von heute haben das Internet immer in der Tasche und verbringen täglich im Durchschnitt 3,5 Stunden mit den neuen Medien. Symbolfoto: Pixabay
Jugendliche von heute haben das Internet immer in der Tasche und verbringen täglich im Durchschnitt 3,5 Stunden mit den neuen Medien. Symbolfoto: Pixabay | Foto: Pixabay

Goslar. Im letzten Kreistag wurde ein Dringlichkeitsantrag der Kreistagsfraktion DIE LINKE einstimmig angenommen, nach dem die Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH mit jährlich 17.500 Euro gefördert werden soll, um über die Gefahr der Medienabhängigkeit zu informieren.


Bereits in den Jahren 2014 bis 2016 war das vom Land Niedersachsen geförderte Modellprojekt ‚LOG OUT – unabhängig im Netz‘ von der Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH durchgeführt worden. Dabei ging es um Präventions- und Beratungsangebote bei exzessivem Medienkonsum und Medienabhängigkeit. Die Projektförderung wurde jedoch zum 31. Dezember 2016 beendet. In einem Evaluationsbericht der Universität Hildesheim wurde jedoch ein hoher Bedarf an Beratungs- und Präventionsangeboten, insbesondere für junge Menschen, festgestellt. Mitte März lag der Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH die Bewilligung für ein vom Land Niedersachsen gefördertes Projekt zur Beratung und Intervention bei Mediensucht vor. Daher forderte die Kreistagsfraktion DIE LINKE in ihrem Dringlichkeitsantrag:
Der Landkreis Goslar bewilligt der Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH einen jährlichen Betrag von 17.500 Euro zur Fortsetzung des Präventionsangebotes zur Verhinderung exzessiven Medienkonsums im Landkreis Goslar.

Diesem stimmte der Kreistag geschlossen zu. Allerdings gab die erste Kreisrätin Regine Körner im Nachgang in einer Stellungnahme zu bedenken, dass
die Förderung durch den Landkreis Goslar unter dem Vorbehalt gestellt werden müsste, dass das Projekt „Beratung und Intervention bei Mediensucht“ durch das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie bewilligt und gefördert wird. Die Mittel des Landkreises Goslar müssten überplanmäßig im Budget des Fachbereichs Familie, Jugend und Soziales beim Produkt „Kinder- und Jugendschutz“ bereitgestellt werden. Die Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH wäre zu bitten, ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten, wie die präventive Arbeit im Bereich Mediensucht zu gestalten wäre und welcher finanzielle Bedarf dafür erforderlich wird. Auf dieser Basis würde dann ein entsprechender Zuwendungsvertrag zu den Leistungsangeboten und zur Qualitätsentwicklung seitens des Landkreis Goslar erarbeitet. Über das Konzept der Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH und den Zuwendungsvertrag des Landkreises Goslar würde dann der Jugendhilfeausschuss beschließen.

Deutlich wird die Notwendigkeit weiterer Präventionsmaßnahmen anhand der ermittelten Zahlen:


Die 12 bis 19-Jährigen verbringen heute an einem normalen Wochentag fast 3,5 Stunden in sozialen Netzwerken, bei Youtube, mit Spielen und dem Surfen im Internet. Oft würden Zeichen einer Abhängigkeit auftreten. Gedankliche Vereinnahmung, psychische Entzugserscheinungen und Kontrollverlust über Beginn, Dauer und Ende würden persönliche Beziehungen sowie Schulleistungen und die Ausbildung negativ beeinflussen, so die Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen.


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