Goslar. Seit Einführung der umstrittenen neuen Strukturen für den Kinderärztlichen Bereitschaftsdienst in der Region sind nun bereits zwei Monate ins Land gegangen. Für Landrat Thomas Brych und Bürgermeister aus den benachbarten Kommunen Zeit genug um mit der KVN über die neuen Regelungen zu sprechen und diese zu überdenken.
Am gestrigen Mittwoch unterzeichnete der Landrat mit anderenBürgermeistern der kreisangehörigen Kommunen zusammen einen offenen Brief an dieKassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) mit einer klaren Forderung:
"In der Gesamtbetrachtung sind die Auswirkungen der von Ihnen vorgenommenen Neuordnung des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes für den Landkreis Goslar nicht zu akzeptieren. Wir fordern Sie daher auf, die Änderungen aufzuheben und unter Beteiligung aller gesellschaftlich relevanten Gruppierungen einen neuen Prozess zur Erarbeitung einer regional gerechten Lösung anzustoßen."
Ein Schlag ins Gesicht
Brych kritisiert: "Die Neuregelung des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes, die keine Anlaufstelle in unserem Kreisgebiet mehr vorsieht, stellt eine klare Schwächung unseres ländlichen Raumes dar und sollte dringend überdacht werden."
Die Einschätzungund Argumentation der KVN, Goslars negative demographische Entwicklung hätten unter anderem zu dieser Entscheidung geführt, empfinden die Hauptverwaltungsbeamten als "Schlag ins Gesicht". Die besondere Topografie des Landkreises erfordere ein anderes Vorgehen, als es die KVN vorsieht. Familien müssten zum Teil ein Vielfaches an Entfernung und Zeit aufwenden, um den Bereitschaftsdienst zu erreichen. Die vorgetragenen Argumente seien nicht in ausreichender Form gewürdigt und ernst genommen worden.
Ihre Unterschrift gaben:
Thomas Brych, Landkreis Goslar
Ralf Abrahms, Stadt Bad Harzburg
Stefan Grote, Stadt Braunlage
Britta Schweigel, Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld
Dr. Oliver Junk, Stadt Goslar
Ingo Henze, Stadt Langelsheim
Alf Hesse, Gemeinde Liebenburg
Bodo Mahns, Samtgemeinde Lutter am Barenberge
Erik Homann, Stadt Seesen
Thomas Brych wies auch auf Facebook auf die Aktion hin:
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