Goslar. Die mit der Fusion der Städte Goslar und Vienenburg in das Eigentum der Stadt Goslar übergegangene "Dampflokomotive 52 1360" soll an den Werrabahn Eisenach e.V. verliehen werden. Nach Ende des bis 2024 datierten Vertrages, soll das Gefährt dann wieder auf das Gelände des historischen Bahnhofs Vienenburg verbracht und dort ausgestellt werden.
Diesgeht aus einem Vorschlag der Verwaltung hervor.Die Lokomotive wurde unter Einbeziehung einer Förderung aus dem Kloster- und Studienfonds, in den Jahren 1989/90 gesammelten Spendengeldern sowie Haushaltsmitteln der Stadt Vienenburg angekauft und war zunächst auf dem Gelände des historischen Bahnhofs Vienenburg ausgestellt.
Als Leihgabe stand sie dem Verein zu Förderung des Eisenbahnmuseums Vienenburg (VEV) zur Verfügung. Von diesem wurde sie auf den Bahnhof Oker verbracht und von dort aus für Sonderfahrten eingesetzt.
Restaurierungsbedarf
Im Herbst 2017 informierte der VEV die Stadt Goslar über folgende eingetretenen Ereignisse:
Durch Verschleiß und Alterungsprozesse ist an der Dampflok ein Restaurierungsbedarf eingetreten, für dessen Behebung vom VEV Kosten in Höhe von rund70.000 Euro benannt werden. Das Gleisstück zwischen dem Lokschuppen, in dem die Dampflok untergebracht ist, und dem Schienennetz ist reparaturbedürftig, Kosten wurden bisher nicht benannt. Das einzige zur Führung der Lokomotive befähigte und berechtigte Mitglied des VEV hat darüber informiert, diese Tätigkeit nicht weiter ausüben zu wollen.
Verleih aus wirtschaftlichen Gründen
Angesichts dieser Umstände stehen laut Verwaltung folgende Alternativen im Raum:
- Die Dampflok wird aus Haushaltsmitteln der Stadt Goslar restauriert, das Gleisstück wird repariert und der VEV bemüht sich, eine geeignete Person beizubringen, die die für das Führen des Zuges notwendigen Fähigkeiten und Berechtigungen erwirbt.
- Die Dampflok wird zum Verkauf angeboten. Angesichts der relativen Häufigkeit dieses Zugtyps steht ein Verkaufserfolg in Frage, sodass nach Einschätzung von externen Fachleuten von einem Verkauf zum Schrottwert (max. 30.000Euro) auszugehen ist.
- Die Lok wird mit einem entsprechenden Kostenaufwand auf das Bahnhofsgelände Vienenburg verbracht und dort als Schaustück ausgestellt.
- Die Lok wird – wie vorgeschlagen – für die Dauer der noch gültigen Betriebserlaubnis ausgeliehen und vom Leihnehmer instandgesetzt und -gehalten. Das Eigentumsrecht an der Dampflok bleibt erhalten, sie wird für Sonderfahrten an den VEV gegeben.
Aus Sicht der Verwaltung war die erste Alternative wegen der daraus resultierenden Belastung des städtischen Haushalts zu verwerfen. Auch der auf eine Verschrottung herauslaufende Verkauf kommt aus Sicht der Verwaltung – unter anderem wegen des durch das Spendenaufkommen demonstrierte Bürgerengagement – nicht in Frage.
Die dritte Alternative – Ausstellung auf dem Bahnhofsgelände Vienenburg – seisorgfältig geprüft worden. Das Argument, dass durch die Präsentation an dieser Stelle ein Attraktivitätsgewinn für den historischen Bahnhof herbeigeführt wird, seinicht von der Hand zu weisen. Negativ sei aberzu bewerten, dass sich der Zustand der Lokomotive kontinuierlich verschlechtern wird und dieser Prozess nur durch kontinuierliche Pflege mit einem entsprechenden Kostenaufwand gebremst werden kann. Ebenso ist auf die Vandalismusgefahr hinzuweisen, der die Lokomotive ausgesetzt sein könnte.
Durch die Ausleihe und die im Vertragsentwurf fixierten Bedingungen bleibt die Lokomotive für mindestens sechs weitere Jahre in fahrfähigem Zustand, sie bleibt als technisches Denkmal erhalten, das Eigentumsrecht verbleibt bei der Stadt und eine Belastung des Haushalts tritt nicht ein.
Eine Ausstellung auf dem Gelände des Vienenburger Bahnhofs könnte nach Beendigung des Leihverhältnisses jedoch jederzeit wieder beschlossen werden.
Die politischen Gremien werden sich erstmalig am 16. Januar mit der Idee beschäftigen. Danach wird klarer, was mit der Dampflok geschehen wird.
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