Goslar. Ab Montag, 13. März, werden in der Kaiserpfalz multimediale Führungen angeboten. 40 Audioguides in vier verschiedenen Sprachen begleiten die Besucher durch die Geschichte des historischen Bauwerks.
Seit etwa 60 Jahren gibt es bereits Audioguides in den USA, erst vor 20 Jahren schwappte diese Errungenschaft nach Deutschland und findet nun auch in Goslar Einzug. Die Tonwelt GmbH schwang sich zum Marktführer auf und schickt die deutschen Sprecher von Kevin Spacey und Whoopi Goldberg über Lautsprecher der selbst entworfenen Hardware in die Räumlichkeiten der Kaiserpfalz. Bislang wurden ausländischen Touristen nur einlaminierte DIN A3-Bögen an die Hand gegeben, um die Führungen zu verstehen. Nun führten Besuchererhebungen zu Übersetzungen ins Englische, Dänische und Holländische. Dabei wäre es dazu beinahe nicht gekommen, da eine erste Ratsvorlage von der Politik abgeschmettert worden war. Im Nachhinein ein Fehler, wie Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk, der selbst dem Audioguide seine Stimme lieh, unumwunden zu Protokoll gibt. Diese Neuerung sei längst überfällig gewesen.
Ab Montag ist auch die kostenlose App "Kaiserpfalz Goslar" erhältlich
Auf den Geräten, die von den Benutzern wie ein Telefonhörer ans Ohr gehalten, aber auch über Ohrstöpsel oder Nackenbügel abgehört werden können, werden von der Tonwelt GmbH nicht nur Audiosequenzen, sondern auch Bilder, Bildausschnitte und Videosequenzen angeboten. Ist etwas auf dem Display zu sehen, wird der Nutzer durch einen Jingle darauf aufmerksam gemacht. Der Besucher selbst bestimmt, in welcher Reihenfolge er die Stationen ansteuert, welche er vielleicht gar auslässt, welches Tempo er vorlegt und wie lang seine Führung dauert. Für 2,50 Euro werden die Geräte verliehen, um die Fakten den interessierten Gästen narrativ näher zu bringen. Außerdem wird ab Montag zusätzlich die kostenlose App "Kaiserpfalz Goslar" für Apple- und Androidgeräte abrufbar sein. Allerdings wird es die klassischen Führungen weiterhin um 11, 13 und 15 Uhr sowie nach Absprache geben. Denkbar sind nun auch individuell zugeschnittene Führungen für zum Beispiel Kinder.
Das Potenzial der neuen Tour sei noch nicht voll ausgeschöpft, es müssten erst Erfahrungswerte her, so der Oberbürgermeister. Am Jahresende werde es eine Auswertung der Statistiken geben, weitere Sprachen sind denkbar. Bislang wurden 60.000 Euro in die Technik investiert und davon 50.000 Euro von den Stiftsgüterfonds gegenfinanziert. Dr. Oliver Junk, der das Projekt längst noch nicht abgeschlossen sieht und mittelfristig die Besuchermarke von 100.000 knacken will, gibt sich jedenfalls voll und ganz überzeugt von den Neuerungen, die die Kaiserpfalz in ihrer Wertigkeit ein weiteres Mal steigern sollen. Nicht zuletzt auch deshalb, da es seine Worte sind, die die Besucher zuallererst vernehmen werden: "Machen Sie sich ihr eigenes Bild von unserem Welterbe. Sie starten nun Ihre Reise in der ehrwürdigen Kaiserpfalz."
Hören Sie hier die Audioguide-Einführung von Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk gesprochen:
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(Zur Verfügung gestellt von den Tonweltstudios)
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