Museumsverein übernimmt Betreuung der Brieger Heimatstube


Zur Freude von Waltraud Schulz-Warber und Dr. Oliver Junk übernimmt Jörg Utz Hapke mit dem Museumsverein die Schlüssel für die Brieger Heimatstube. Foto: Stadt Goslar
Zur Freude von Waltraud Schulz-Warber und Dr. Oliver Junk übernimmt Jörg Utz Hapke mit dem Museumsverein die Schlüssel für die Brieger Heimatstube. Foto: Stadt Goslar

Goslar. Der Museumsverein Goslar übernimmt künftig die Betreuung der Brieger Heimatstube im Großen Heiligen Kreuz. Diese neue Regelung wurde jetzt von Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk, Jörg Utz Hapke, Vorsitzender des Museumsvereins, sowie Waltraud Schulz-Warber vom ehemaligen Bundesvorstand der Brieger bei der offiziellen Schlüsselübergabe bekannt gegeben.


Wie die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung berichtet, übernahm Goslar im Jahr 1950 die Patenschaft für die aus Stadt und Landkreis Brieg vertriebenen Brieger. Ein Jahr später wurde dies offiziell beurkundet. Alle zwei Jahre fand fortan in Goslar das Brieger Treffen statt, das für die Teilnehmer eine gern genutzte Gelegenheit für ein gemeinsames Wiedersehen war. Seit dem Jahr 2000 gibt es auch die Städtepartnerschaft mit dem heutigen Brzeg. Die „Historische Sammlung Brieg“ mit Originalurkunden und Bildern bewahrt die Geschichte für zukünftige Generationen auf. Es begann mit einer Vitrine im Rathaus, danach folgten zwei kleine Räume in der Kaiserpfalz, 1972 wurde dann die Brieger Heimatstube in der Marktstraße eingerichtet bis 1994/95 der Umzug in das Große Heilige Kreuz erfolgte.

„Heimat ist ein extrem spannendes Thema“, sagte Dr. Oliver Junk bei der Übergabe und blickte auf Vergangenheit und Gegenwart. „Millionen Deutsche haben damals ihre Heimat verloren, Millionen Menschen sind aktuell auf der Flucht.“ Wer als Flüchtling nach Deutschland komme und bleiben dürfe, solle hier eine neue Heimat finden. Vor 50 Jahren wurde den Briegern eine solche Möglichkeit gegeben. „Begegnung mit anderen Vertriebenen – das war Heimat“, so Junk, eine „ideelle Heimat“. Und deshalb solle die Historische Sammlung Brieg weiterhin nicht nur Aufbewahrungsort sein, sondern Begegnung, Gedankenaustausch und Recherche ermöglichen.

Sammlung auf Dauer erhalten


Das Ziel der Bundesvereinigung der Brieger war es, die „Historische Sammlung Brieg“ auf Dauer in ihrer Gesamtheit zu sichern und zu erhalten, so dass 2009 zwischen der Bundesvereinigung und der Stadt Goslar vereinbart wurde, die vereinseigene Sammlung bei Auflösung des Vereins zum Erhalt an die Stadt Goslar zu übergeben. Diese Vereinbarung wurde wirksam, nachdem 2012 die Mitgliederversammlung der Bundesvereinigung aus Altersgründen die Auflösung des Vereins beschlossen hatte.

Seit dieser Zeit hat Waltraud Schulz-Warber vom ehemaligen Vorstand der Bundesvereinigung der Brieger die sach- und fachkundige Betreuung der Sammlung bis heute weiter übernommen und ist dafür regelmäßig von Hannover nach Goslar gekommen. Ihrem Wunsch entsprechend wurde nun im Museumsverein ein Nachfolger vor Ort gefunden. Der zögerte nicht. „Wir machen das“, lautete die Devise ohne Wenn und Aber, wie Vorsitzender Hapke berichtete. Ihm dankte neben Waltraud Schulz-Warber auch der Oberbürgermeister stellvertretend für den gesamten Museumsverein. „Es ist richtig gut, dass wir Sie haben – so ein ehrenamtliches Engagement nicht nur im kulturellen, sondern auch im geschichtlichen Bereich.“


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