Goslar. Die Goslarer Umweltverbände BUND und NABU haben eigenen Angaben zufolge bei ihren Weihnachtsspaziergängen im Bereich des Fliegerhorstes Goslar eine "schöne Bescherung" erlebt. Sie entdeckten einen großen Müllhaufen im Nordostgebiet des Fliegerhorstes und wollen nun den Verantwortlichen zur Rechenschft gezogen wissen. Dazu wendeten sie sich auch an die Stadtverwatlung Goslar und baten um Klärung der Angelegenheit. Die Stadt erklärte auf Nachfrage von regionalHeute.de, dass man bereits Kontakt zum Investor aufgenommen habe und das Material im Februar getrennt, aufbereitet und entsorgt werden soll.
Wie die Goslarer Umweltverbände in ihrem Pressebericht erklären, sei der Fliegerhorst Goslar durch die illegalen Baumfällungen seitens der Firmengruppe Bruns als dortigem Hauptinvestor und durch zahlreiche bauliche Mängel, beispielsweise durch das völlige Fehlen von Radwegen im Baugebiet Fliegerhorst, schon mehrfach negativ aufgefallen. Jetzt hätten Mitglieder der Umweltorganisationen BUND und NABU bei einer Begehung im Nordostgebiet des Fliegerhorstes Goslar mitten in einem geschützten Bereich, eine "aktiv betriebene regelrechte Deponie" vorgefunden, berichten Dr. Friedhart Knolle und Wolfgang Moldehn.
Schadstoffe abgeladen?
"Es fand sich kein Firmenschild am Tor, daraufhin haben wir Anlieger befragt. Nach deren Informationen entstand die größte jüngere Schüttmenge auf dieser Fläche erst in diesem und zu einem kleineren Teil im letzten Jahr. Sonderabfall wie Asbest und Schlacken waren schon an der Oberfläche zu erkennen – was mag noch im Untergrund liegen? Die meisten LKW hätten die Beschriftung der Fa. Kreie gehabt, so die Anlieger. Gefahren wurde noch in der Woche vor Weihnachten, das heißt, die Deponie ist aktiv in Betrieb. Da der Schutt fast komplett eingebaut, zugeschoben und planiert ist, findet hier nicht nur Zwischenlagerung statt. Wir können uns nicht vorstellen, dass so eine Deponie in einem geschützten Waldgebiet legal ist, jedenfalls ist uns keine diesbezügliche Genehmigung bekannt. Wir fordern die sofortige Einstellung dieser Deponierungen, die Untersuchung auf Schadstoffe und die Beseitigung der Abfälle, die ja auch das Grundwasser belasten können. In diesem Sinne haben wir den Sachverhalt bei den zuständigen Stellen angezeigt", so Knolle und Moldehn.
Die Stadt Goslar erklärt dazu auf Nachfrage weiter, dass Dr. Friedhart Knolle am gestrigen Montag das Büro des Oberbürgermeisters über die Verdachtsanzeigen von BUND und NABU beim Landkreis informiert hätten. "Die Stadt hat daraufhin Kontakt zum Investor aufgenommen. Demnach soll das Material im Februar getrennt und aufbereitet, beziehungsweise entsorgt werden. Dafür wurde es nach Angaben des Investors auf der jetzigen Fläche bereitgestellt", so Stadtsprecherin Vanessa Nöhr.
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