Goslar. Am gestrigen Samstag hat die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) die Bereitschaftspraxen in der Region wegen der Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus geschlossen (regionalHeute.de berichtete). Nun meldet die Asklepios Harzkliniken GmbH ihren Unmut über diese Entscheidung. Wir veröffentlichen dieses Statement ungekürzt und unkommentiert.
“Wenn es der KV Niedersachsen bei der Regelung der Schließung der ambulanten Notfallpraxen tatsächlich um den Schutz der Krankenhäuser gehen würde, könnte man sich vonseiten der KV ja darum bemühen, diese KV-Notfallpraxen an einer anderen Stelle als dem Krankenhaus anzubieten, zum Beispiel in einer geschlossenen Allgemeinarztpraxis. Dann wären die ambulanten Notfallpatienten versorgt, das Krankenhaus von diesen Patienten entlastet und auch geschützt.
Es geht hier zudem schließlich beim ambulanten Notfalldienst um eine Aufgabe, die die KV effektiv wahrnehmen muss, und wenn durch die Schließung nun unsere für andere Schwerkranke benötigten Kapazitäten unserer Klinik/ Notfallaufnahme jetzt volllaufen, blockiert werden, ist das für die Gesundheitsversorgung nicht hinzunehmen. Schließlich haben Ärzte auch einen Eid geleistet zu helfen, und können sich so durch die KV-Regelung nicht einfach hier aus der Verantwortung stehlen und alles den Krankenhäusern überlassen. Zudem ist die bundesweite Telefonnummer des KV Bereitschaftsdienstes 116117 oft überlastet.
Wir sind entsetzt, dass die KVN die Kliniken, uns, letztlich die Patienten mit der Maßnahme derart im Stich lässt, gerade in diesen Corona-Zeiten, in denen wir uns vor allem auf die schweren Fälle vorbereiten und dafür die Kapazitäten brauchen. Es ist zu erwarten, das nun viele aus der geschlossenen ambulanten Notfallpraxis zu uns in die Notaufnahme kommen werden, das würde unsere Kapazitäten, die wir für schwere Fälle brauchen, massiv angreifen, blockieren. Hinzu kommt: Nur eine Stunde vorher wurden wir über die Schließung informiert, also quasi ohne eine Vorankündigung."
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