Goslar. Ab 1. Oktober kann jeder Patient, der verschiedene Medikamente zu sich nehmen muss, die Ausstellung eines sogenannten "Medikationsplanes" in Anspruch nehmen. Fehlmedikation oder unangenehme Wechselwirkungen sollen dadurch vermieden werden.
Immer wieder kommt es zu Fehlern bei der Verschreibung oder Ausgabe von Medikamenten. Die Einführung eines bundesweit einheitlichen Medikationsplanes ist eine Initiative des Bundesgesundheitsministeriums und soll Patienten die Möglichkeit geben, eine Übersicht ihrer Medikation von einem Arzt ausstellen zu lassen. Diese Übersicht hilft anderen behandelnden Ärzten, einen Überblick über eingenommene Medikamente zu erhalten sowie Doppelverordnungen und Medikationen mit Unverträglichkeiten oder Wechselwirkungen zu vermeiden.
Doppelverordnungen und Medikationsfehler
"Der Medikationsplan bietet die Möglichkeit des Einscannens, sodass wir in der Klinik ohne Übertragungsfehler die Medikamente in unsere Software übernehmen und prüfen können", erklärt Mechthild Wenke, Leiterin der Apotheke der Harzkliniken und Fachapothekerin für Klinische Pharmazie im Goslarer Krankenhaus. Neben diesem technischen Vorteil verringere er außerdem das Risiko von Doppelverordnungen und Medikationsfehlern.
Den Hausarzt ansprechen
In erster Linie betrifft die Ausstellung des Medikationsplanes die niedergelassenen Ärzte. „Wir raten unseren Patienten, ihren Hausarzt gezielt auf diesen Service anzusprechen. Besonders wichtig ist hierbei die Ergänzung des Medikationsplanes nach Facharztbesuchen oder mit Arzneimitteln, die in der Apotheke freiverkäuflich zu erwerben sind. Nur bei vollständiger Erfassung aller Medikamente kann eine zuverlässige Prüfung auf Wechselwirkungen erfolgen.“, rät Wenke.
Software hilft bereits in der Asklepios Klinik
In der Goslarer Asklepios-Klinik arbeitet man bereits seit Juli diesen Jahres mit einer Software, die
ebenfalls der Patientensicherheit in Sachen Medikation dient: Mit Hilfe der "Meona"-Software können mögliche Wechselwirkungen und Unverträglichkeiten von Medikationen geprüft werden. Außerdem gibt das Programm Empfehlungen zu Dosisanpassungen etwa bei Nieren- und Leberfunktionsstörungen. Ein Pharmazeutisch-technischer Assistent (PTA) und eine Apothekerin der Kliniken überprüfen die Medikation gemeinsam, ob also die Auswahl der Medikamente und die geplante Dosierung stimmen. So wird die Zusammenarbeit der Ärzte und Stationsapotheker intensiviert.
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