Bündheim. Im feierlichen Rahmen und im Beisein vieler geladener Gäste wurde am Samstagvormittag der Preis der Staatsbürgerlichen Stiftung an Prof. Dr. Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages, verliehen.
Den mit 5.000 Euro dotierten Preis nahm Lammert vor über 180 geladenen Gästen aus Politik und Gesellschaft im Bündheimer Schloss in Bad Harzburg entgegen. Für die Laudatio war eigens Vize-Kanzler Sigmar Gabriel angereist und würdigte die Arbeit des Preisträgers in seiner Rede. Gabriel würdigte Lammerts Unbestechlichkeit und Eigenständigkeit, die das Parlament in den vergangenen Jahren gestärkt hat und bezeichnete ihn als Idealbesetzung für dieses Amt. Er verwies auf Lammerts Ausfassung, dass die Regierung dem Parlament Rede und Antwort zu stehen haben und nicht umgekehrt. Gabriel bezeichnete Lammert als Meister der präzisen und geschliffenen Ansprachen, als Volksvertreter im besten Sinne und dankte ihm mit den Worten: „Gut, dass es Sie an der Spitze unseres Parlaments gibt.“ Stiftungs-Präsident Rainer W. Conrad übergab gemeinsam mit dem Vizepräsidenten der Stiftung, Prof. Dr. Dieter Großklaus den Preis in Form einer Urkunde und beglückwünschte den Preisträger. Es sei eine Ehre, dass sich Lammert nun in die Reigen der Preisträger wie Roman Herzog und Richard von Weizäcker einreihte.
Stiftungs-Präsident Rainer W. Conrad übergibt die Urkunde an Prof. Dr. Norbert Lammert Foto: Anke Donner
In seiner Dankesrede verwies Lammert auf die herausragende Rolle des Deutsche Bundestages als Platz für die Suche nach tragfähigen, aber vor allem demokratischen Kompromissen. Dies zähle er zu den größten Errungenschaften unserer Zivilisation, so Lammert, und bezeichnete sie als demokratische Kardinaltugend. Er machte deutlich, dass Parlamente lernfähig sein müssen, aber nicht wankelmütig sein dürfen. In seiner gewohnt bescheidenen Art nahm er den Preis mit Freude entgegen. Schmunzelnd bedauerte er, dass es eine Forschungslücke gäbe, die sich damit beschäftigen solle, ob bei Nachrufen oder bei Laudationen stärker übertrieben würde. Die Laudatio von Sigmar Gabriel, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Energie, erklärte er zur Liebeserklärung an das Parlament. Am Ende gab es stehende Ovationen für den Preisträger
Seit 1995 verleiht die Stiftung den „Deutschen Staatsbürgerpreis“ an Persönlichkeiten, welche sich mit ihrem Wirken besondere Verdienste in unserer Gesellschaft erworben haben. Vorherige Träger waren Dr. Richard von Weizsäcker (Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland), Jacques Delors (Präsident der EU-Kommission), Vaclav Havel (Staatspräsident der Tschechischen Republik), Prof. Dr. Roman Herzog (Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland), Prof. Dr. Klaus Töpfer (Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen), Dr. Jean-Claude Juncker (Premierminister des Großherzogtums Luxemburg) und Prof. Dr. Kurt Masur (Gewandhauskapellmeister in Leipzig).
Video: Staatsbürgerpreis für Prof. Dr. Norbert Lammert
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