Pandemie verursacht Ausbildungsrückstände - Feuerwehr Goslar hilft sich selbst

Seit über einem Jahr habe man keine neuen Einsatzkräfte ausbilden können. Jetzt habe man in Eigenregie eine Möglichkeit mit Hygienekonzept entwickelt.

Selbsthilfe ist auch hier vonnöten - Ein Kursteilnehmer übt die Selbstrettung aus großer Höhe.
Selbsthilfe ist auch hier vonnöten - Ein Kursteilnehmer übt die Selbstrettung aus großer Höhe. | Foto: Feuerwehr Goslar

Goslar. An drei Wochenenden im April absolvierten 27 Einsatzkräfte aus den elf Ortsfeuerwehren im Landkreis Goslar die Truppmann Teil 1-Ausbildung. Ein Lehrgang, der regulär durch die Kreisfeuerwehr durchgeführt wird, in Zeiten der Pandemie im vergangenen Jahr nicht angeboten werden konnte. Dies führte zu einem Ausbildungsstau, der durch Eigeninitiative innerhalb des Stadtverbandes nun zum Teil abgebaut werden konnte. Hierüber berichtet die Freiwillige Feuerwehr Goslar in einer Pressemitteilung.


Seit über einem Jahr können neue Einsatzkräfte nicht ausgebildet werden. Ein wesentlicher Einschnitt durch die Pandemie. Jetzt hat der Stadtverband der Goslarer Feuerwehren die Truppmann Teil 1-Ausbildung in Eigenregie gestartet. Ein wesentlicher Meilenstein für Stadtbrandmeister Christian Hellmeier. Viel Arbeit liegen jetzt auch hinter Stadtausbildungsleiter Olaf Laue und seinem Team, gilt es doch drei wesentliche Aspekte zu bedenken. Die Hygiene- und Testvorgaben sind einzuhalten, die Pandemie soll auch weiterhin aus den Reihen der Feuerwehr rausgehalten werden und die Neuzugänge, darunter auch einige Quereinsteiger, müssen endlich für den Einsatzdienst geschult werden können.

Alles läuft perfekt


Zur Entlastung der Kreisausbildung sind in diesem Jahr zwei Lehrgänge auf Stadtebene vorgesehen. Der Pandemie bedingte Ausbildungsstau kann so amortisiert werden. Seitens der zuständigen Landesbehörden gab es Zustimmung, alle rechtlichen Vorgaben waren erfüllt, um die Lehrgangsstätte abzunehmen. Somit konnte nun der erste Lehrgang an drei Wochenenden im April erfolgreich absolviert werden. Zu Ausbildungsbeginn am 11. April freute sich auch Kreisausbildungsleiter Sven Heyke über den Start. Ein halbes Jahr intensive Arbeit bei der Vorbereitung. Mit dem Gesundheitsamt des Landkreis Goslar folgte die Abstimmung und Abnahme des Hygiene- und Testkonzeptes. Die morgendlichen Selbsttests konnten erfolgreich vorgenommen werden. Dies hat sich auch in die Tagesplanung gut eingespielt, berichtet abschließend Lehrgangsleiter Laue.

Unter anderem wurde das richtige Aufstellen einer Steckleiter geübt.
Unter anderem wurde das richtige Aufstellen einer Steckleiter geübt. Foto: Feuerwehr Goslar



Eine harte Prüfung


Die Grundausbildung der Einsatzkräfte, der Truppmann Teil 1 Lehrgang, umfasst über 40 Unterrichtsstunden und beinhaltet Rechtsgrundlagen, Unfallverhütungsvorschriften, Gefahren an der Einsatzstelle, Technische Hilfeleistung, Einsatzlehre, Umgang mit tragbaren Leitern, Löschwasserversorgung, Grundübungen der Brandbekämpfung und der technischen Hilfeleistungen. Zum Abschluss haben die angehenden Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen eine mündliche, praktische und schriftliche Prüfung abzulegen.

Fehlende Ausbildung macht sich bemerkbar


Den 27 Teilnehmenden sei einiges abverlangt worden. Gilt es doch in Zukunft hilfreich bei den Einsätzen Menschenleben zu retten und das Hab und Gut Betroffener sowie die Umwelt zu schützen. Die fehlende Ausbildung in den Ortsfeuerwehren konnte während des Lehrgangs festgestellt werden. Die Grundlagen waren noch nicht umfangreich verinnerlicht. Durch das intensive Ausbilden auf dem Hof der Goslarer Feuerwehr zeigte sich, dass alle Lehrgangsteilnehmenden bestehen konnten. Die Prüfungsabnahme erfolgte neutral durch ein Prüfungsteam der Kreisausbildung.

Mit Maske, auf Abstand und Selbsttest vor Lehrgangsbeginn konnte der Lehrgang absolviert werden. Ein positives Zeichen für Stadtbrandmeister Christian Hellmeier. „Corona hat uns bei den Lehrgängen zurückgeworfen, durch die pragmatsche Umsetzung konnte der Lehrgang glücklicherweise durchgeführt werden, so Hellmeier. Nicht ohne Stolz gratulierte Hellmeier den 27 neuen Brandschützern am Lehrgangsende und dankte für die Einhaltung der Hygieneregelungen und Disziplin.

Wenngleich viel Arbeit in den Vorbereitungen und der Durchführung liegen, so habe sich das Konzept bewährt und die Grundlagen für den zweiten Lehrgang im November sind geschaffen.


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