Harz. Die Kliniken am nördlichen Harzrand sind stark vom akuten Fachkräftemangel getroffen. Im Nachbarlandkreis Göttingen macht sich dies nun besonders für werdende Eltern schmerzlich bemerkbar. Hilfe wird nun allerdings aus Goslar angeboten.
Die Helios Klinik Herzberg/Osterode wird ihre Gynäkologie und Geburtshilfe schließen, dies berichten lokale Medien. Der Personalmangel und die sinkende Inanspruchnahme trieben das Klinikum zu diesem Schritt, erklärt das Klinikum in einer Pressemitteilung.
"Die werdenden Mütter bevorzugen zunehmend größere Krankenhäuser mit angeschlossenen Kinderkliniken", so wird der Geschäftsführer der Klinik Herzberg/Osterode, Johannes Richter, zitiert.
Werdende Eltern werden nun an umliegende Krankenhäuser verwiesen. Unter anderem bietet der Landkreis Goslar eine entsprechende Versorgung an.
Goslar besser aufgestellt
Dennis Figlus, Geschäftsführer der Asklepios Harzkliniken in Goslar, reicht den betroffenen Mitarbeitern aus dem Nachbarlandkreis die Hand:
"Wir finden es schade, dass umliegende Kliniken ihren Versorgungsauftrag hier nicht weiter wahrnehmen wollen. Wir sind uns unserer Verpflichtung auch gegenüber der Bevölkerung sehr wohl bewusst und wollen die Geburtshilfe auch weiterhin langfristig im Landkreis anbieten und sicherstellen. Als einzige Geburtsklinik im Landkreis Goslar haben wir in unserer hochmodernen, bestens ausgestatteten Abteilung immer ausreichend Kapazitäten. Wir freuen uns sehr über werdende Eltern, die ihr Kind bei uns zur Welt bringen möchten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der betroffenen Kliniken dürfen sich gerne bei uns bewerben, ihnen möchten wir eine Alternative anbieten, bei uns im Team tätig zu sein."
Die geburtshilfliche Abteilung in der Asklepios Harzklinik in Goslar sei die einzige im Landkreis Goslar, sie verfüge über modernste Kreißsäle. Dort sei beispielsweise auch ein eiliger Kaiserschnitt möglich, in einem separaten Raum könnten überwachungsbedürftige Neugeborene beaufsichtigt werden.
Bedeutsam für ein positives Erleben der Geburt sei auch die Umgebung, in der die Mutter ihr Kind zur Welt bringt. "Es gibt ein Entspannungsbad mit beleuchtetem Deckenbild und die Möglichkeit, auf einem Gebärhocker zu entbinden. Zudem steht ein hochmoderner Überwachungsraum für die ambulante Betreuung unserer Schwangeren zur Verfügung. Extra wurden aufwendige Farbkonzepte entwickelt, Lichtbilder an der Decke installiert, um die Räumlichkeiten für Kinder und Eltern noch gemütlicher zu machen. Hebammen stehen rund um die Uhr zu Verfügung. Die Abteilung für Geburtshilfe verfügt über zwei Kreißsäle, die jeweils mit einem breiten Entbindungsbett und Maia-Hocker, einer Wickeleinheit, einem Herztonüberwachungsgerät sowie einem Sessel für den werdenden Vater oder auch für eine andere Bezugsperson ausgestattet sind", werben die Harzkliniken für ihr Haus.
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