Goslar. Auf Einladung des Präventionsteams der Polizeiinspektion Goslar kamen über 70 Flüchtlinge mit rund 20 Kindern im Kurhaus in Hahnenklee zusammen. Die Einladung der Polizei erging in der letzten Woche an die überwiegend aus Syrien und Afghanistan stammenden Familien, die zur Zeit im Ramada-Hotel (als Außenstelle der Landesaufnahmebehörde Friedland) untergebracht sind, heißt es in einem Bericht des Pressesprechers der Polizeiinspektion Goslar, Günter Koschig.
Polizeidirektorin Petra Krischker begrüßte die Anwesenden in deutscher sowie englischer Sprache: "Wir möchten Ihnen neben der Rolle der Polizei in Deutschland wichtige Informationen und Regeln für ein friedliches Miteinander der Kulturen vermitteln und für Ihre Fragen, die sich in den ersten Wochen aufgetan haben, zur Verfügung stehen", so Goslars Polizeichefin. Der Student Ben Slamia Salah übersetzte alle Informationen ins Arabische. Ein afghanischer Teilnehmer übersetzte vom Englischen in seine Heimatsprache. Krischker stellte die persönlichen Freiheiten, wie die freie Meinungsäußerung, Religionsfreiheit, Toleranz, freie Entfaltung der Persönlichkeit sowie die Grenzen der Freiheit in Deutschland in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen.
Fragestunde für die Flüchtlinge
Referenten und Flüchtlinge bei der Informationsveranstaltung in Hahnenklee. Foto: Photogeno, Heike Göttert
In seinem bebilderten Vortrag ging Polizeioberkommissar Oliver Meyer auf die Polizeistrukturen und Zuständigkeiten in Niedersachsen sowie im Landkreis Goslar ein. Meyer habe unterstrichen, dass Männer und Frauen in Deutschland gleichberechtigt leben, Gewalt in der Ehe und gegen Kinder nicht akzeptiert werde und in Deutschland ein geregeltes Zusammenleben nach Recht und Gesetz gelte. Er ermunterte alle, bei Gefahr die unabhängige und neutrale Polizei über den Notruf 110 anzurufen. In der anschließenden Fragestunde informierten sich die sehr interessierten Flüchtlinge auch bei Vertretern des Landkreises und der Stadt Goslar. So bestehe bei den Flüchtlingen Klärungsbedarf, ob man mit ausländischen Führerscheinen in Deutschland fahren darf, so Günter Koschig. Deutlich im Vordergrund standen allerdings die Fragen zum weiteren Ablauf des Asylverfahrens. Die Menschen wünschen sich Aufgaben, Beschäftigung und Unterstützung auch ohne Entgelt und Angebote für ihre Kinder, erklärt der Pressesprecher in dem Bericht.
Gegenseitiges Vertrauen aufgebaut
Auch wenn in diesem Kreis keine Versprechungen gemacht werden konnten, habe die Veranstaltung zur Vertrauensbildung beigetragen. Mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer bedankten sich für die freundliche Aufnahme in Deutschland sowie für die bereits erhaltenen Kleiderspenden. Mit diversen mehrsprachigen Grundgesetzen sowie Zeitungen und Informationen in arabischer Sprache sowie einem Dankeschön an die sehr engagierte Hotelmanagerin Christina Dinklage ging die Integrationsveranstaltung des Goslarer Präventionsteams für Flüchtlinge zu Ende.
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