Bad Harzburg. Am gestrigen Mittwoch kam es gleich zu vier Vorfällen, bei denen Trickbetrüger per Telefon versuchten, ältere Damen zu täuschen und an Geld zu kommen. Bei einer Frau hätte es fast geklappt, wäre nicht ein Bankbeamter misstrauisch geworden. Die Polizei warnt vor den Betrügern, die sich als Amtspersonen ausgeben.
Im Landkreis und der Stadt Goslar werden immer wieder Bürgerinnen und Bürger Ziel von Telefonbetrügern. Am gestrigen Mittwoch haben Trickbetrüger versucht, insgesamt vier ältere Damen aus Bad Harzburg am Telefon in die Irre zu führen.
Während in drei Fällen das Telefonat vorzeitig beendet wurde, wollte eine 77-Jährige der Aufforderung tatsächlich nachkommen.
Sie hatte am Vormittag einen Anruf mit unterdrückter Nummer erhalten. Es meldete sich zunächst ein älterer Mann, der sich als Sicherheitsbeauftragter eines Bankinstituts ausgab. Dieser erklärte, dass ein Täter von der Polizei festgenommen wurde, der angeblich zuvor einen älteren Mann überfallen habe. Bei der Durchsuchung des Täters sei ein Zettel aufgefunden worden, auf dem der Name, die Adresse und die Bankdaten der Angerufenen notiert waren.
Der Hörer ist dann an eine weitere männliche Person weitergegeben worden, der sich als Polizeibeamter ausgab und mitteilte, man vermute, dass ein Mitarbeiter ihres Bankinstituts mit dem Täter zusammenarbeite.
Er forderte sie anschließend auf, zu ihrem Bankinstitut zu fahren und das gesamte Geld abzuheben, um es in Sicherheit zu bringen.
Ein Taxi werde sie in Kürze abholen.
Tatsächlich erschien das angekündigte Fahrzeug dann auch kurz darauf an ihrem Wohnort. Mit diesem fuhr sie dann zur Bank, um - wie gefordert - ihr Geld zu holen.
Im folgenden Gespräch mit einem im Rahmen der Präventionsarbeit der Polizei Goslar für den Bereich bereits sensibilisierten Bankmitarbeiter kamen diesem allerdings Bedenken - er verständigte deshalb die Polizei.
Nur weil dieser Bankmitarbeiter umsichtig und vor allem konsequent handelte, wurde die Bad Harzburgerin vor einem größeren Schaden bewahrt und die Betrüger kamen letztlich nicht an ihr Ziel!
Warnung der Polizei
Die Polizei warnt erneut vor solchen Betrügern, die sich immer neue Methoden einfallen lassen, um an das Geld anderer, insbesondere älterer Menschen zu kommen, und bittet darum, die nachfolgenden Hinweise zu beachten:
Die "echte" Polizei fordert niemals jemanden auf, Banküberweisungen oder Bargeldabhebungen durchzuführen, um z.B. Ermittlungen zu unterstützen.
Seien Sie misstrauisch. Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit. Sie haben immer Zeit für eine Rücksprache mit Angehörigen und Vertrauenspersonen.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht zum Beispiel durch angeblich dringende Ermittlungen zu einem Einbruch in der Nähe.
Polizisten in ziviler Kleidung weisen sich im persönlichen Kontakt mit einem Dienstausweis aus und haben Verständnis dafür, dass man bei der Polizeizentrale nachfragt. Suchen Sie selber die Telefonnummer der Polizei heraus.
Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück - legen Sie auf.
Bei verdächtigen Vorfällen bitte umgehend die 110 anrufen.
Noch ein Hinweis: In letzter Zeit sind auch immer wieder Fälle bekanntgeworden, in denen sich die Betrüger als Staatsanwälte, Bankmitarbeiter oder andere Amtspersonen ausgegeben haben.
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