Goslar. Ruhestörungen, ein Randalierer in Jürgenohl, ein Verstoß gegen die Corona-Verordnung durch einen Gaststättenbetreiber, Schreckschusspistolen und das Auffinden von Betäubungsmitteln sind die Bilanz des Silvestereinsatzes der Polizeikräfte in Goslar. Dennoch beurteilt die Polizei das zweite Silvester der "etwas anderen Art" in seinem Verlauf als "weitestgehend störungsfrei", wie es in einer Pressemitteilung heißt.
"Die Bevölkerung im Landkreis Goslar hat es der Polizei sehr leicht gemacht, indem sie bis auf wenige Ausnahmen den Abend in kleinen Gruppen und ohne Feuerwerk verbracht hat", lautet die Bilanz des Leiters Einsatz der Polizeiinspektion, Polizeioberrat Sven Jürgensen. Das am Jahreswechsel wie üblich erhöhte Einsatzaufkommen konnte gut bewältigt werden. Ein polizeiliches Einschreiten war überwiegend in Fällen von privaten Streitigkeiten, Ruhestörungen oder Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum erforderlich.
Es wurden in sieben Fällen Verfahren gegen Personen eingeleitet, die Schreckschusswaffen in der Öffentlichkeit führten, aus denen sie Signalmunition abfeuerten, oder sogenannte "Polenböller" zündeten. In drei Fällen wurden bei der Kontrolle von Personen Betäubungsmittel (Amphetamine, Marihuana) gefunden und sichergestellt. Ein 39-jähriger Goslarer, der am frühen Silvesterabend an seiner Wohnanschrift in Jürgenohl randalierte, war aufgrund des Einflusses von Betäubungsmittel derart gesundheitlich beeinträchtigt, dass er in ein Krankenhaus eingewiesen werden musste.
Corona-Verstoß bei Tanzparty in Restaurant
Bei der Kontrolle eines Restaurants in der Harzburger Straße in Braunlage wurden an Neujahr, gegen 01.00 Uhr, Verstöße gegen die geltenden Bestimmungen der Corona-Verordnung festgestellt. Offensichtlich fand dort eine Tanzveranstaltung mit einer Vielzahl von Gästen statt, bei der einige der anwesenden Personen keine FFP-2-Masken trugen und Mindestabstände nicht einhielten.
Der 31-jährige Betreiber, der sich den eingesetzten Beamten gegenüber uneinsichtig bzgl. der Einhaltung der ihm obliegenden Pflichten zeigte, erklärte die Veranstaltung letztlich gegen 01.30 Uhr für beendet. Ordnungswidrigkeitenverfahren wurden eingeleitet.
Andererseits sei als positives Fazit der polizeilichen Einsätze im privaten Bereich festzustellen, dass die im Zusammenhang mit der "Weihnachtsruhe" geltenden gesetzlichen Bestimmungen der Corona-Verordnung von den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises eingehalten wurden.
Sachbeschädigung durch Tannenbaum
Am Silvestertag gegen 20 Uhr, wurde durch einen bislang unbekannten Täter ein Weihnachtsbaum gegen die Schaufensterscheibe eines leerstehenden Geschäftes in der Hokenstraße geworfen, die hierdurch einen Sprung bekam. Der Schaden liegt bei etwa 500 Euro. Am heutigen Neujahrstag kam es in der Breiten Straße zu Sachbeschädigungen an dort noch vorhandener Weihnachtsdekoration. Mehrere Lichterketten und Weihnachtskugeln wurden hierbei zerstört.
Durch die Einsatzkräfte konnten zwei Jugendliche aus einer Personengruppe als Tatverdächtige ermittelt werden. Der Schaden liege bei etwa 100 Euro.
Unbekannter ramponiert Verkehrsschilder
Ein deutlich größerer Schaden entstand im Gewerbegebiet Baßgeige vermutlich bereits in der Nacht zu Silvester. Durch bislang unbekannte Täter wurde zwischen Donnerstag um 16 Uhr und dem gestrigen Freitag um 8:55 Uhr in der Stapelner Straße ein Verkehrsschild aus der Bodenverankerung gerissen und verbogen. Im weiteren Straßenverlauf und Nachbarstraßen wurden weitere Verkehrszeichen verdreht. Der Schaden liegt bei rund 1.000 Euro. Die Polizei Goslar bittet Personen, die Angaben zu den Sachbeschädigungen machen können, sich unter 05321 / 3390 zu melden.
Mit Betäubungsmitteln und verbotenen Gegenständen erwischt
Für einen 41-jährigen Goslarer beginnt das neue Jahr gleich mit mehreren Strafverfahren. Als er am heutigen Neujahrstag gegen 1 Uhr, am Siechenhof eine Polizeistreife erblickte, lief der Mann weg, um sich einer mutmaßlichen Kontrolle zu entziehen. Dieses Vorhaben gelang ihm jedoch nicht und bei der anschließenden Überprüfung seiner mitgeführten Sachen stellte sich der Grund für die Flucht heraus. Neben Betäubungsmitteln führte der 41-Jährige auch eine Schreckschusspistole nebst einer größeren Menge Munition sowie ein Butterfly-Messer bei sich. Die Gegenstände wurden sichergestellt und Strafanzeigen wegen Vergehen gegen das Betäubungsmittel- und Waffengesetz gefertigt.
Zwei weitere Strafverfahren wegen des Mitführens und Benutzens von Schreckschusspistolen wurden gegen zwei 20- und 23-Jahre alte Männer aus Oker eingeleitet, die unabhängig voneinander unweit ihrer Wohnungen im öffentlichen Raum Kartuschen Munition abgefeuert hatten. Der 23-Jährige musste seine Waffe bereits am Silvesterabend, gegen 22.15 Uhr, den eingesetzten Beamten übergeben, der 20-Jährige folgte am heutigen Samstag gegen 00.50 Uhr, als er auf frischer Tat erwischt wurde.
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