Huy. Die Gletschertöpfe im Huy sind ein seltenes Naturdenkmal. Eine neue Überdachung schützt sie vor Verwitterung. Außerdem hat der Regionalverband Harz, Träger des UNESCO-Geoparks, eine neue Informationstafel aufgestellt.
Gletschertöpfe sind außerhalb der Alpen extrem selten. Die zylinderartigen Vertiefungen wurden während der Eiszeit durch Schmelzwasser, das Sand und Kies mit sich führte und unter hohem Druck stand, aus dem Gestein ausgewaschen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden sie bei Arbeiten im Kalksteinbruch am Hardelsberg entdeckt. Schon damals galten sie als Rarität und wurden für den Tourismus erschlossen. Davon zeugen noch heute ein Zaun und eine Treppe, von der aus der größte Gletschertopf gut zu sehen ist. Zu erreichen sind die Gletschertöpfe am besten von dem Wanderparkplatz mit den Hinweistafeln an der Straße zwischen Athenstedt und Huy-Neinstedt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite beginnt ein Waldweg, der nach zirka einem Kilometer zu den ausgeschilderten Gletschertöpfen führt.
Um Besucher auf das Naturdenkmal hinzuweisen, ist es mit einer neuen Informationstafel des UNESCO Global Geoparks Harz · Braunschweiger Land · Ostfalen ausgestattet worden. „Nun können Interessierte wieder erfahren, wie die Gletschertöpfe entstanden sind. Die alte Tafel war nicht mehr lesbar“, so Isabel Reuter vom Regionalverband Harz, dem Träger des UNESCO-Geoparks. Das Projekt wurde über das europäische Förderprogramm für den ländlichen Raum „LEADER“ realisiert. Außerdem hat der Landkreis Harz in den letzten Wochen Teile der Überdachung erneuern lassen. „Die Überdachung musste repariert werden, weil die Kuppel gestohlen worden und das Dach damit undicht geworden war“, erklärt Guido Harnau von der unteren Naturschutzbehörde (Landkreis Harz).
Gletschertöpfe wurden als "Nationaler Geotop" vorgeschlagen
Weitere Maßnahmen sollen folgen. Geplant ist die Beseitigung von Sträuchern und anderen Gehölzen, die direkt auf dem Naturdenkmal wachsen und seine Verwitterung vorantreiben. Damit sollen die Gletschertöpfe entsprechend ihrer Bedeutung wieder hergerichtet werden. Konrad Schuberth vom Landesamt für Geologie und Bergwesen hat sie bereits als „Nationaler Geotop“ vorgeschlagen: „Diese Auszeichnung wird nur wenigen geologischen Phänomenen zuteil. Es wäre schön, wenn es klappt und die Gletschertöpfe dadurch mehr Anerkennung erfahren.“
Weitere Informationen unter www.harzregion.de.
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