Seesen/Langelsheim. Wer ist der teuerste Baum im ganzen Land? Ein rund 140 Jahre alter Bergahorn erzielte bei der ersten Wertholz-Versteigerung der Niedersächsischen Landesforsten in diesem Jahr den höchsten Preis. Ein Langelsheimer Bergahornstamm wechselte für beachtliche 5.600 Euro seinen Besitzer.
Das Forstamt Seesen hatte ausgewählte Eschen- und Bergahornstämme auf den zentralen Wertholzlagerplatz bei Liebenburg gebracht. Revierförster Wilfried Henze war sich seiner Wahl sicher, dass dieser Baum ein ganz besonderer war. Mit einem so guten Preis hatte er aber nicht gerechnet. „Diesen Baum haben mindestens drei Förstergenerationen gepflegt. Seine große Krone hat ihn hoch und dick werden lassen“, beschreibt Förster Henze den diesjährigen Gewinner. Die Riegelung des Holzes mache aber seinen eigentlichen Wert aus. Das sei eine sehr seltene Wuchsanomalie, bei der die Holzfasern wellenförmig wachsen würden, so Henze weiter. Dadurch entstehe ein interessantes Quermuster im Holz, welches zu edlen Furnieren aber auch zu Musikinstrumenten verarbeitet würde. Wie dieser besondere Wuchs zustande kommt, ist übrigens bis heute ungeklärt.
Die Bilanz der 25. Buntlaub- und Eichenwertholzsubmission Submission fiel positiv aus. Rund 2900 Kubikmeter Stammholz wurde angeboten, 39 Firmen aus Deutschland, Polen und Dänemark interessierten sich für die wertvollsten Bäume aus den Wäldern Südniedersachsens. Der Gesamtumsatz betrug 1.165.751 Euro, was einem durchschnittlichen Erlös von 396 Euro je Kubikmeter Holz entspricht. Die teuerste Eiche kam aus dem Bramwald bei Göttingen und kostete 1469 Euro pro Kubikmeter. Damit war der geriegelte Ahornstamm aus dem Forstamt Seesen in diesem Jahr eindeutiger Spitzenreiter. Die sogenannten Edellaubhölzer zu denen der Bergahorn und die Esche gehören, wachsen vorwiegend auf nährstoffreichen Böden und sind seltene Mischbaumarten. Die Landesforsten reichern die Buchenwälder gezielt mit diesen Mischbaumarten an und tragen somit zur Vielfalt der Wälder bei.
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