Schacht Neuer Josua: Sanierungen dauern bis ins kommende Jahr

Der rund 300 Jahre alte Schacht liegt auf einem Privatgrundstück.

Die größte Herausforderung bei der Sanierung ist, dass der ursprüngliche Schacht schräg und nicht senkrecht verläuft, erklärt Thomas Finkeldey, beim LBEG zuständig für Gefahrenabwehr im Nachbergbau.
Die größte Herausforderung bei der Sanierung ist, dass der ursprüngliche Schacht schräg und nicht senkrecht verläuft, erklärt Thomas Finkeldey, beim LBEG zuständig für Gefahrenabwehr im Nachbergbau. | Foto: LBEG/Eike Bruns

Clausthal-Zellerfeld. Die Sanierungsarbeiten am Schacht Neuer Josua in Clausthal-Zellerfeld werden sich auch noch in das Jahr 2021 erstrecken. Seit Ende 2019 lässt das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) den gut 300 Jahre alten Schacht sanieren, der auf einem Privatgrundstück zwischen den Straßen Zellbach und Robert-Koch-Straße liegt. Dies teilt das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie mit.


„Das Hauptproblem ist", so Thomas Finkeldey, beim LBEG zuständig für Gefahrenabwehr im Nachbergbau, „dass der Schacht tonnlägig ist." Tonnlägig bedeutet, dass der Schacht nicht senkrecht, sondern geneigt in die Tiefe gehe. Die Fachleute der Firma BST Mansfeld, die den Auftrag haben, den Schacht abzuteufen, müssten also nicht nur das lose Gestein, mit dem er einst verfüllt wurde, zutage fördern, sondern auch immer wieder Felsgestein abspitzen - also abschlagen - um den Schacht zu begradigen. Das sei nötig, damit sie auch in einer Tiefe von 25 Metern noch per Seilwinde Gestein zutage fördern könnten.

Doch so weit seien die Bergbauexperten noch nicht vorgedrungen. Aktuell hätten sie eine Teufe von knapp 19 Metern erreicht. Nicht nur wegen der Tonnlägigkeit des Schachts Neuer Josua würden sich die Sanierungsarbeiten länger als gedacht hinziehen, auch ständiger Wasserzulauf verzögere die Arbeiten. Die Fachleute müssten einige Zeit darauf verwenden, das Wasser ablaufen zu lassen oder abzupumpen.

Wenn die geplante Teufe von mindestens 25 Metern erreicht ist, würden die Experten eine Betonplombe setzen. Darauf komme in den dann vollständig ausgekleideten Schacht Füllmaterial, um ihn damit dauerhaft zu verwahren. In den Blick geraten sei der Schacht Neuer Josua zuletzt Anfang des Jahrtausends, als ein Tagesbruch darauf hindeutete, dass er nicht auf die Dauer gut verfüllt sei. Nicht zum ersten Mal sei die Sicherung des Neuen Josua ein Thema. Bereits 1911 habe sich das Bergamt mit der Verwahrung des zu der Zeit schon knapp 200 Jahre stillgelegten Schachts beschäftigt.