Seesen. Der Betriebsausschuss der Abwasserbeseitigung hat im Rahmen seiner Sitzung gemeinsam mit Bürgermeister Erik Homann die neue Anlage auf dem Gelände des Klärwerks besichtigt. Die sogenannte Belebungsstufe des Klärwerks wurde für insgesamt fünf Millionen Euro erneuert und mit moderner Technik ausgestattet. Hierüber berichtet die Stadt Seesen in einer Pressemitteilung.
Neben einem sogenannten Schlammkontaktbecken wurde auch ein neues Belebungsbecken sowie ein Gebläsehaus neu errichtet. Zwei bereits vorhandene Becken wurden zum Belebungsbecken umgerüstet. Die alte Belebungsstufe wurde im Jahr 1968 errichtet und war nach gut 50 Jahren Betrieb teilweise sanierungsbedürftig.
In dieser Zeit habe sich auch die Technik weiterentwickelt: Während in dem alten Belebungsbecken der Sauerstoff durch Kreisel lediglich oberflächlich in das Wasser geleitet wurde, wird die neue Anlage durch Druckluft belüftet – ähnlich wie in einem Whirlpool. Der Sauerstoff sorgt dafür, dass die zuvor im Schlammkontaktbecken zugefügten Bakterien in den Belebungsbecken beste Bedingungen vorfinden, um das Wasser optimal zu reinigen. In dem Schlammkontaktbecken wird dagegen kein Sauerstoff zugefügt: Hier wird das noch nicht gereinigte Rohabwasser mit dem Rücklaufschlamm gemischt und sachte gerührt, während die ersten Bakterien zugeführt werden. Nachdem das Abwasser die Belebungsstufe durchlaufen hat, wird es in ein Nachklärbecken geleitet, in dem das gereinigte Abwasser und die Mikroorganismen wieder voneinander getrennt werden. Der so gewonnene Belebtschlamm wird anschließend wieder dem Schlammkontaktbecken zugeführt, sodass der Prozess erneut beginnen kann. Mit dem Abbruch des alten Beckens und der Erneuerung der Verkehrswege auf dem Gelände des Klärwerks sind die Bauarbeiten nun endgültig beendet.
Das letzte Zusammentreffen in dieser Konstellation
Für die Ausschussmitglieder war es vor dem Hintergrund der anstehenden Kommunalwahlen im September voraussichtlich die letzte Sitzung in dieser Konstellation – der technische Leiter der Abwasserbeseitigung, Florian Kreter, wird die Stadt Seesen darüber hinaus zum 30.09. verlassen. „Ich habe mich hier immer sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt“, so Kreter abschließend. Für ihn übernimmt Justus Teicke, der bereits viel Erfahrung in der Wasserwirtschaft mitbringt. Sowohl Kreter als auch Bernd Dittmann, der Vorsitzende des Betriebsausschusses, lobten die stets gute und konstruktive Zusammenarbeit, die sich auch in der Umsetzung des Groß-Bauprojekts auf der Anlage widerspiegelt.
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