Goslar. Vor einigen Tagen berichteten Die Zeit und Die Welt über die Forderung der Grünen, dass Pflegebedürftige in Zukunft auf Rezept Prostituierte bekommen sollen. regionalHeute.de bat daher Julia Hamburg, Landtagsabgeordnete der Grünen, diesen Vorstoß zu kommentieren.
Zunächst stellt die Grünen-Politikerin Hamburg klar, dass das Zitat von Elisabeth Scharfenberg sehr verkürzt widergegeben worden sei. Scharfenberg sei um eine Kommentierung der politischen Regelung in den Niederlanden gebeten worden und habe lediglich gesagt, "dass man darüber nachdenken könne, ob so eine Regelung auch in Deutschland möglich sein könne". Aktuell sei dies in der Fraktion jedoch kein vorrangiges Thema: "Wir setzen in der Pflegepolitik andere Schwerpunkte, wie etwa eine lange Eigenständigkeit Pflegebedürftiger zu fördern, eine bessere Bezahlung in der Pflege oder auch dem Fachkräftemangel vorzubeugen."
Dennoch erachtet sie die von Scharfenberg angestoßene Diskussion noch nicht für beendet: "Wir sollten aber auch nicht darüber hinwegsehen, dass auch sexuelle Bedürfnisse menschliche Bedürfnisse sind und diesen Rechnung getragen werden sollte. Da dieses Thema ein real existierendes Problem für viele Menschen darstellt, sollte es deshalb auch nicht weg geredet oder gar ins lächerliche gezogen werden. Das sind notwendige Fachdebatten und denen werden wir uns auch nicht verschließen."
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