Goslar. Kühle Temperaturen bei trockenem Wetter waren die Voraussetzungen der Motorradkontrollmaßnahmen am vergangenen Sonntag im Landkreis Goslar. Dies geht aus einer Mitteilung der Polizei hervor.
In der Zeit von 10 bis 17 Uhr wurden an der B4, entlang der mittlerweile mit Rüttelstreifen versehenen Strecke am Kesselberg, an der B 241 im Bereich Auerhahn, sowie auf der B 498 zwischen Dammhaus und Altenau verschiedene Kontrollen des Verkehrs durchgeführt.
Auf den Strecken des Harzes ereignen sich im Verlauf eines Jahres 40 bis 50 Verkehrsunfälle mit Motorradbeteiligung, bei denen die Motorradfahrer zum großen Teil schwer verletzt oder sogar getötet werden, erklärt die Polizei hierzu.
Selbstüberschätzung
Ein großes Problem sei, neben der Vielzahl an verschiedenartigen Kurven im Gefälle und in den Steigungen, auch die mittlerweile weitere Einsehbarkeit mancher Strecken durch den fehlenden Baumbestand. Manche Streckenabschnitte suggerieren durch die Sicht, dass schneller gefahren werden könne. Der tatsächliche Streckenverlauf ist dann jedoch so unerwartet, dass es regelmäßig zu Unterschätzungen der Kurven kommt, wodurch die Motorradfahrer entweder in Linkskurven rechts von der Fahrbahn abkommen oder bei Rechtskurven in den Gegenverkehr geraten.
Im Fokus der Kontrollen waren vornehmlich Motorradfahrer, jedoch wurden auch andere Verkehrsteilnehmer bei Missachten der Verkehrsregeln angehalten und auf ihr Fehlverhalten hingewiesen. Der allgemeine Ausflugsverkehr am Wochenende sei eher als mäßig zu bezeichnen gewesen.
Gemeinsame Kontrolle
Die geplante Motorradkontrolle unter dem bekannten Motto "Sicher durch den Harz", der Kooperationspartner der Länderpolizeien Sachsen-Anhalt und Thüringen, sowie den Polizeiinspektionen Göttingen und Goslar, wurde von Kräften der Goslarer Polizei durchgeführt. Unterstützt wurden sie durch Polizisten aus Salzgitter und Braunschweig, sowie von zwei Mitgliedern der Motorradstaffel der Johanniter Unfallhilfe - Stützpunkt Salzgitter, dem Landkreis Goslar und einem ausgebildeten Sachverständigen des TüV-Nord.
Viele zu schnell unterwegs
Der Geschwindigkeitsmesswagen des Landkreises Goslar war auf der Hauptunfalllinie B 4 im Bereich Kesselberg (zwischen Braunlage und Hohegeiß, wo seit vergangenem Jahr Rüttelstreifen zur Reduzierung der Geschwindigkeit aufgebracht sind) aufgestellt. Hier wurden 188 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. In dem mit zulässiger Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h ausgewiesenen Bereich wurden drei Motorradfahrer festgestellt, die erheblich schneller unterwegs waren und mit einem Fahrverbot zu rechnen haben.
Im Bereich der B 498 wurde mit einem Lasermessteam die Strecke zwischen Dammhaus und Altenau überwacht. Hier waren 37 Fahrer zu schnell unterwegs. Die höchste Überschreitung, in dem aus Gründen der Verkehrssicherheit mit 60 km/h definiertem Streckenabschnitt, lag bei 112 km/h. Auf den 71 Jahre alten Motorradfahrer wird ein Bußgeld in Höhe von 480 EUR und ein zweimonatiges Fahrverbot zukommen.
Weitere Verstöße
Zudem wurde auf der B 241 zwischen Clausthal-Zellerfeld und Goslar die Einhaltung des Überholverbots kontrolliert. Insgesamt waren 264 Verstöße festgestellt worden. Diese entfielen auf Geschwindigkeitsverstöße, bauartliche Veränderungen an Fahrzeugen, Verstöße gegen Überholverbote oder sonstige verkehrsrechtliche Verfehlungen. Bei einem Fahrer wurde im Rahmen der Kontrolle eine Beeinflussung durch Alkohol festgestellt. Er war mit 0,66 Promille unterwegs. Bei den Bauartveränderungen waren insbesondere nicht genehmigte Rückspiegel oder Rückstrahler, nicht vorschriftsmäßige Abgasanlagen oder Kennzeichen mit einem falschen Winkel angebracht. Soweit dies möglich war, wurden die korrekten Winkel wiederhergestellt.
Weitere Kontrollen des Motorradverkehrs sollen folgen.
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