Stabile Flüchtlingslage im Landkreis Goslar

von Alec Pein


Landrat Thomas Brych teilte in der Kreistagssitzung am Montag mit, die Lage bei der Aufnahme von Flüchtlingen im Landkreis Goslar sei stabil. Foto: Anke Donner
Landrat Thomas Brych teilte in der Kreistagssitzung am Montag mit, die Lage bei der Aufnahme von Flüchtlingen im Landkreis Goslar sei stabil. Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner



Goslar. Landrat Thomas Brych teilte in der Kreistagssitzung am Montag mit, die Lage bei der Aufnahme von Flüchtlingen im Landkreis Goslar sei stabil. Aufgrund der guten Zusammenarbeit im Landkreis sei die Verteilung der rund 1200 Flüchtlinge auf die Gemeinden in diesem Jahr gut gelungen, sodass vorerst auf Sammelunterkünfte verzichtet werden kann.

Am 9. Oktober hat in Bad Harzburg die Flüchtlingskonferenz mit über 300 Personen aus zehn verschiedenen Arbeitsgruppen stattgefunden (regionalGoslar.de berichtete), bei der, laut Thomas Brych, konstruktive Diskussionen zur Verbesserung der Situation stattgefunden haben. Es wurden Themen wie Sprache, Integration und ärztliche Thematiken besprochen. Die Ergebnisse sollen nun umgesetzt werden. Eine besondere Herausforderung stellen dabei rund 100 minderjährige Flüchtlinge dar. Trotz der hohen Belastung der Mitarbeiter des Landkreises durch Mehrarbeit, sei es gelungen, die bisher 1.200 Flüchtlinge im Landkreis Goslar auf die Gemeinden zu verteilen. 345 Personen habe man kurzfristig in Pensionen unterbringen müssen, da kein geeigneter Wohnraum zur Verfügung stand. "Nach meiner tiefsten inneren Überzeugung, ist eine Turnhalle kein gelungener Baustein zur Integration von Flüchtlingen", so Brych während der Sachstandsinformation in der Kreistagssitzung am Montag. Um der Notwendigkeit einer solchen Unterkunft auch weiterhin vorzubeugen, ist zum Beispiel ein Online-Tool zur Wohnraumerfassung geplant, das auf der Internetpräsenz des Landkreis Goslar bereitgestellt werden soll. Rund 480 Wohnungsmeldungen habe es bisher gegeben. Zur Überprüfung der gemeldeten Wohnungen sei ein Wohnraumexperte eingestellt worden, außerdem habe es Neueinstellungen zur Bewältigung des Verwaltungsaufwands gegeben. 55 neue Flüchtlinge verzeichne der Landkreis derzeit pro Woche. Im Frühjahr 2016 rechne man mit der Zuweisung von rund 600 Flüchtlingen, die sich bereits in Niedersachsen befinden und auf die Landkreise aufgeteilt werden sollen.

Integrationszentrum in Planung


Für die Aufnahme von Flüchtlingen ist ein sogenanntes Integrationszentrum in Planung, für das es noch geeignete Räumlichkeiten zu finden gilt. Dort sollen den Flüchtlingen in den ersten acht Wochen, in Zusammenarbeit mit entsprechenden Fachbereichen des Landkreises und der Arbeitsagentur, besondere Kurse zur Förderung der Integration angeboten werden: Sprachkurse, insbesondere ein 100 stündiger Deutschgrundkurs, sowie Kurse zu gesellschaftlichen Formen und Ethik sollen dort stattfinden. Dieses soll mit einem großangelegten Förderprogramm des Landes unterstützt werden. Der Landrat blickt zuversichtlich auf das Jahr 2016: Man sei im Landkreis Goslar besonders gut aufgestellt. Es bestehe ein gutes Unterbringungskonzept und man könne sich auf die ehrenamtlichen Mitarbeiter und die Kolleginnen und Kollegen des Landkreises Goslar verlassen.


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