Goslar. Die Stadt legt einen mehr als vierzigseitigen Masterplan für den Bereich der Straßenbeleuchtung vor. Das Ziel: Eine kostensparendere und auch "sichtbaren Verbesserung der Beleuchtungssituation".
Während die Verkehrssicherheit bei der Planung der Straßenbeleuchtung im Vordergrund stünde, gebe es aus Sicht der Stadt auch weitere, gestalterische Aspekte zu berücksichtigen. Damit sei die Frage verbunden: „Wie soll die Beleuchtung von Straßen, Wegen, Plätzen und ausgewählten Gebäuden in der Stadt Goslar zukünftig aussehen?“ Dazu heißt es in dem Schreiben: "So könnten zum Beispiel das Erscheinungsbild von Denkmälern im Rahmen des Weltkulturerbes, Plätzen und Objekten durch eine angepasste Beleuchtung aufgewertet, in Szene gesetzt und die Attraktivität gesteigert werden. Jedoch sei vordringlich die Verkehrssicherheit, die Schaffung ausreichender Wahrnehmungsbedingungen sowie die Wirtschaftlichkeit und die Umweltfreundlichkeit in den Fokus zu rücken. Ein separater "Masterplan Illumiation der Altstadt“ soll ergänzend erstellt werden. Mit der Fusion von Goslar und Vienenburg zum 1. Januar 2014 ergibt sich nach Angaben der Verwaltung die zusätzliche Aufgabe, das dortige Beleuchtungsnetz Vienenburgs in den technischen und betrieblichen Rahmen der Gesamtstadt zu integrieren.
Das Ziel: Ein verbindlicher Beleuchtungsstandard
Ziel dieses Masterplans ist "flächendeckend für das gesamte Stadtgebiet einen verbindlichen Beleuchtungsstandard für Neubauten und Grunderneuerungen der Straßenbeleuchtung im öffentlichen Raum" einzuführen. Dabei solle zwischen technischen Spezifikationen sowie örtlichen Klassifizierungen unterschieden werden. "Zusätzlich können mit einer planvoll eingesetzten Beleuchtung Angsträume abgebaut, helle Plätze geschaffen und somit ein Beitrag zur Kriminalitätsprävention geleistet werden."
Darüber hinaus trage der Masterplan den Aspekten Energieeffizienz, Beleuchtungsqualität, Sicherheit und Gestaltung "ebenso Rechnung wie dem Schutz der Fauna durch eine Verringerung der Lichtverschmutzung, insbesondere auch im Bereich von Grünanlagen und Gewässern. Grünanlagen stellten im innerstädtischen Umfeld einen wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen dar. Der Aspekt der Lichtverschmutzung in Grünanlagen ist für nachtaktive Tiere von besonderer Bedeutung, da zusätzlich zur Beeinträchtigung des artgerechten Umfeldes auch die natürliche Nahrungskette gestört werden kann." Im Bereich der Grünanlagen würden daher ausschließlich solche Wege beleuchtet, die
eine verkehrswichtige Verbindung darstellen.
Aber auch subjektive Wahrnehmungen wie das Gefühl von Sicherheit und Wohlfühlen sollen, so die Verwaltung, bedient werden, um in der Öffentlichkeit eine hohe Akzeptanz des Konzeptes zu erzielen.
Durch Einsatz von moderner, zukunftsweisender, aber trotzdem bewährter und nachhaltiger Technik soll die Straßen-, aber auch ausgewählte Teile der Stadtbeleuchtung im Rahmen einer energetischen Sanierung auf ein zukunftsfähiges Niveau gebracht werden. In diesem Kontext ist eine energetischen Sanierung der existierenden Straßenbeleuchtungstechnik zwecks Kosteneinsparungen vorgesehen. "Im Zusammenhang mit den Sanierungsbemühungen sind zudem neben den dargelegten ökonomischen Aspekten auch ökologische Gesichtspunkte wie die Reduzierung der CO2-Freisetzung zu berücksichtigen."
Gesamtziel sei die schrittweise Umsetzung des Masterplanes "unter Berücksichtigung vorhandener Infrastruktur, finanzieller Möglichkeiten und Rahmenbedingungen."
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