Goslar. Die gestiegenen Preise in fast allen Bereichen machen auch den Tierheimen schwer zu schaffen. Die Stadt Goslar möchte daher einem Ansinnen des Tierschutzvereins Goslar und Umgebung folgen und den gemeinsamen Vertrag derart anpassen, das die Kostenpauschale erhöht wird. Eine entsprechende Zustimmung des Rates ist erforderlich. Dieser tagt am 28. Februar.
Konkret soll dem Tierschutzverein Goslar und Umgebung e.V. zur Aufnahme und Unterbringung von Fundtieren für das Jahr 2023 eine Kostenpauschale in Höhe von 82.400 Euro gewährt werden. Für 2024 und die folgenden Jahre würde sich der Betrag auf 90.600 Euro erhöhen. Aktuell beträgt die Kostenpauschale jährlich 71.600 Euro.
Übertragung einer Pflichtaufgabe
Der sogenannte Fundtiervertrag zwischen der Stadt Goslar und dem Tierschutzverein, der das Tierheim Goslar unterhält, besteht seit 1994. Mit diesem Vertrag überträgt die Stadt Goslar dem Tierschutzverein gegen Gewährung einer jährlichen Kostenpauschale die kommunale Pflichtaufgabe der Unterbringung, Versorgung, Pflege und Vermittlung von Tieren, die im Goslarer Stadtgebiet aufgefunden werden.
Fehlbetrag fast verdoppelt
Bereits im November letzten Jahres habe der Verein in einem Schreiben an die Stadt den erhöhten Finanzbedarf angemeldet, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Begründet worden sei dieser mit der weltpolitischen Lage und den damit zusammenhängenden dramatisch gestiegenen Kosten, insbesondere der Energiekosten, des Mindestlohnes, der Tierarztkosten, der Futterkosten und den Kosten für Reparaturen und Instandhaltung der Gebäude. Untermauert worden sei dies mit dem Vergleich der Erlöse und Aufwendungen des Tierheims jeweils von Januar bis September 2021 und 2022. Die Unterdeckung sei demnach von rund 16.990 auf 30.420 Euro gestiegen und habe sich somit knapp verdoppelt. In der Vergangenheit seien die Unterbringung der Fundtiere regelmäßig durch das Spendenaufkommen des Vereins und durch Erbschaften zugunsten von Tierschutzaufgaben subventioniert worden.
Die Verwaltung hält die Erhöhung des Betrages daher für angemessen, da die Kosten der Fundtierbetreuung nicht gedeckt seien. Im Haushaltsplan 2023 wurde der Erhöhungsbetrag von 10.800 Euro bereits eingestellt. Nun fehlt nur noch die Zustimmung des Rates.
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