Goslar. Die Bonpflicht hat in den vergangenen Wochen für reichlich Zündstoff gesorgt. Laut des neuen Gesetzes sollen seit dem 1. Januar diesen Jahres auch für kleinere Einkäufe Belege ausgedruckt werden - also auch für dem sonntäglichen Brötchenkauf, der symbolisch für die Debatte steht. In einem Kommentar, den er unserer Online-Zeitung zugeschickt hat, bezeichnet der stellvertretende JuSo-Vorsitzende im Landkreis Goslar die neue Regelung als "Nonsens."
Den folgenden Kommentar von Herrn Kilian Grabow veröffentlichen wir unverändert und ungekürzt.
Die sogenannte Bonpflicht sorgte in den letzten Monaten für viele Diskussionen. Ich bin der Auffassung, dass diese Bonpflicht absoluter Nonsens ist. Der Bund hat schon vor Jahren ein Maßnahmenpaket entwickelt, welches Steuerhinterziehung verhindern soll. Die sogenannte "Bonpflicht" ist lediglich ein Teil davon, auf den man verzichten kann. Denn ebenfalls dieses Jahr ist die TSE-Zertifizierung für Kassensysteme notwendig. Diese Zertifizierung soll laut Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik für die lückenlose und manipulationsfreie Aufzeichnung aller Kassenvorgänge gewährleisten. Demnach ist das Ausdrucken der Bons ist eine zusätzliche, nicht nötige Belastung.
Absolut lachhaft ist es zudem, dass Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sich von dieser Bonpflicht distanziert und diese verurteilt. Schließlich hat er diese in der GroKo mit beschlossen. Zusätzlich wurde, wie inzwischen zu jedem Thema, eine Scheindebatte zum Thema Klimawandel eröffnet. Wenn wir die Bonpflicht schon nicht abschaffen, sollten wir sie nicht verurteilen, sondern viel eher über eine nachhaltigere Lösung sprechen. In Zeiten der Digitalisierung könnte man den Bon mit Sicherheit aufs Handy oder per E-Mail schicken und das Drucken vermeiden.
gez.
Kilian Grabow
stellvertretender Vorsitzender