Harz. Frank Sheeran, bekannt als „The Irishman“, diente während des Zweiten Weltkriegs in der 45. US-Infanteriedivision. In Charles Brandts Buch "I Heard You Paint Houses" (2004) berichtet Sheeran von einem Vorfall im Harzgebirge, bei dem er und seine Kameraden deutsche Kriegsgefangene exekutiert haben sollen.
Dem Mobster und seinen kriminellen Taten wurde der im Jahr 2019 unter selbigen Namen wie seinem Spitznamen herausgebrachte Kinofilm "The Irishman" gewidmet. Er ist zurzeit auf Netflix verfügbar.
Ein Gangster ohne Skrupel
Laut Sheerans damaliger Schilderung wäre seine Einheit beim Aufstieg auf eine Versorgungskolonne der Wehrmacht mit Maultieren gestoßen. Die weiblichen, die deutschen Soldaten begleitenden Köchinnen wurden freigelassen, während die männlichen Gefangenen gezwungen wurden, ihre eigenen Gräber zu schaufeln, bevor man sie erschossen habe. Sheeran beschreibt, dass sie die zurückgelassenen Vorräte konsumierten und den Rest verunreinigten, um sie unbrauchbar zu machen. Er selbst rechtfertigte diese Handlung mit der Aussage, dass er zu diesem Zeitpunkt keine Skrupel mehr hatte, „zu tun, was getan werden musste“.
Diese Aussage wirft Fragen hinsichtlich möglicher Kriegsverbrechen auf, da die Tötung von Kriegsgefangenen gegen die Haager Konventionen von 1899 und 1907 sowie die Genfer Konvention von 1929 verstößt. Allerdings gibt es keine unabhängigen Belege oder offiziellen Ermittlungen, die diesen spezifischen Vorfall bestätigen. Sheerans Bericht ist Teil einer Reihe von Geständnissen, die er kurz vor seinem Tod machte und die in Brandts Buch dokumentiert sind.
Ein Mobster voller Kuriositäten
Noch besonderer macht ihn der Umstand, dass er der "Cosa Nostra" beitrat, ohne dabei rein ethnischer Italiener gewesen zu sein. Einem Artikel von "All That's Interesting" zufolge soll er in einer irisch-katholischen Arbeiterfamilie in einem Stadtteil von Philadelphia aufgewachsen sein, wo er eine ziemlich normale Kindheit ohne Kriminalität erlebte. Sheeran machte gegenüber dem Autor Brandt sogar folgende Aussage: "Ich wurde nicht in das Mafialeben hineingeboren wie die jungen Italiener aus Orten wie Brooklyn, Chicago und Detroit. Ich war ein irischer Katholik aus Philadelphia, und bevor ich aus dem Krieg heimkam, hatte ich nie etwas wirklich Unrechtes getan".
Doch das wahrhaftig Eigenartige kommt erst noch. Wie die "Rolling Stone" im Jahr des Erscheinens des Filmes berichtete, habe der britische Musiker Ed Sheeran gegenüber dem Schauspieler Stephen Graham die familiäre Verbindung in einem Gespräch erwähnt. Dieser wiederum erzählte es der Zeitung "The Sun", welche die Geschichte publik machte.