Tödliche Gefahr: Naturschützer fordern Schutzmaßnahmen für Amphibien

BUND, NABU, Harzklub und Anglergemeinschaft fordern Sofortmaßnahmen zum Schutz der bedrohten Tierarten.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Anke Donner

Goslar. Wie die Naturschutzvereine einer gemeinsamen Mitteilung berichten, habe man im Rahmen seiner jüngsten Jahresmitgliederversammlung eine einstimmige Resolution zum Schutz der Amphibien und Reptilien am Herzberger Teich bei Goslar beschlossen. Gemeinsam mit der NABU-Kreisgruppe Goslar, dem Harzklub-Zweigverein Goslar und der Angler-Interessengemeinschaft Rammelsberg fordere man darin dringende Maßnahmen zum Erhalt der dortigen Tierpopulationen.



Der Herzberger Teich am Südrand von Goslar sei seit jeher ein wichtiges Laichgewässer für Erdkröten. Auch Feuersalamander und Blindschleichen kämen regelmäßig in dem naturnahen Gebiet vor. In den vergangenen Jahren habe sich jedoch insbesondere die kleine asphaltierte Straße östlich des Teiches, die ins Wintertal führe, zu einer immer größeren Gefahr für die Tiere entwickelt. Diese Straße ende als Sackgasse an einem Café und sei für den Durchgangsverkehr gesperrt – dennoch nehme der Autoverkehr dort spürbar zu.

Tödliche Gefahr für Amphibien


Nach Angaben der Verbände handle es sich meist um Freizeit- oder Suchverkehr. Die Fahrer seien sich der tödlichen Gefahr, die sie für die Tiere darstellten, in den meisten Fällen nicht bewusst. Besonders drastisch habe sich die Situation um die Osterfeiertage 2025 dargestellt: An zwei Tagen seien rund 320 überfahrene Tiere auf einem kurzen Straßenabschnitt gezählt worden. Hochgerechnet auf die gesamte Laichzeit sei von mehreren Hundert, womöglich sogar über tausend toten Tieren auszugehen.

Sofortige Maßnahmen gefordert


Vor diesem Hintergrund forderten die unterzeichnenden Organisationen ein Maßnahmenpaket, das unter anderem einen Amphibienschutzzaun, begleitende Sammelaktionen, eine temporäre Sperrung der Straße während der Wanderzeit sowie eine bessere Beschilderung zur Information der Besucher beinhalten solle. Solche Maßnahmen würden sich nicht nur positiv auf die Erdkröten, sondern auch auf andere Arten wie die Blindschleiche auswirken.

Der Harzklub habe die Situation bereits der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Goslar geschildert. Erste Gespräche hätten ergeben, dass die Untere Wasserbehörde der Stadt Goslar zur Zusammenarbeit bereit sei. Auch die Verkehrsbehörde müsse nun aktiv eingebunden werden. Aus Sicht der Naturschutzverbände sei es wichtig, das Thema Amphibienschutz künftig auch an weiteren Brennpunkten im Stadtgebiet zu berücksichtigen – etwa am Frankenberger Teich, dem Kahnteich oder dem Judenteich.

Man wolle das Thema weiterhin mit Nachdruck verfolgen, erklärten die Beteiligten, und sei bereit, aktiv zur Umsetzung der Schutzmaßnahmen beizutragen. Der Erhalt der Artenvielfalt vor Ort sei eine gemeinsame Verantwortung, der man sich verpflichtet sehe.

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