Umweltskandal in Othfresen? - Anwohner meldet sich zu Wort

von Nino Milizia


Symbolfoto: Max Förster (Archiv)
Symbolfoto: Max Förster (Archiv) | Foto: Max Förster

Othfresen. Nach dem Brand am 29. Mai auf einem Privatgrundstück nahe der ehemaligen Grube Ida hatte Bündnis90/ Die Grünen nach einigen Hinweisen den Verdacht geäußert, dass es sich hierbei um eine "Deponie Morgenstern im Kleinen" handeln könnte. Diese Vermutung unterstreicht nun der Anwohner Marco Rehberg.


183 Männer der Feuerwehr waren über fünf Stunden im Einsatz gewesen und hatten von immenser Rauchentwicklung berichtet. Bis heute wurde nicht wirklich geklärt, welches Gewerbe auf dem Grundstück ausgeübt wurde. Daher stellten Die Grünen eine Anfrage an den Landrat (regionalHeute.de berichtete), um Licht ins Dunkel zu bringen.

Nun wandte sich Marco Rehberg, der seit knapp 14 Jahren in unmittelbarer Nähe zum besagten Grundstück wohnt, an unsere Redaktion und schilderte uns seine Beobachtungen. Rehberg, der selbst keiner Partei angehört, begrüße den Vorstoß der Grünen. Habe er schließlich selbst das Treiben auf dem Grundstück lange Zeit mit großer Skepsis verfolgt. Zum einen sei dort eine Vielzahl von alten Autos, Baumaschinen und Kühl- und Gefriergeräten gelagert worden, zum anderen seien in unregelmäßigen Abständen von LKWs ganze Ladungen abgeschüttet worden. Unter den Ladungen sollen sich auch Materialien aus Straßenaufbrüchen befunden haben. Weitere Anwohner hätten kleine Verbrennungen beobachtet. Was dort verbrannt wurde, weiß niemand.

Eine Taskforce wurde gegründet


"Es darf dabei auch nicht außer acht gelassen werden, dass dieser Bereich in einem Karstgebiet liegt, also mit sehr durchlässigen und wasserlöslichen Gesteinen. Sämtliche vorhandene Giftstoffe können also ungehindert bis ins Grundwasser und auch zum naheliegenden Flusslauf der Innerste (FFH-Gebiet) dringen", warnt Rehberg. Mittlerweile hat der Eigentümer jedoch Vorkehrungen gegen skeptische Blicke der Anwohner getroffen. Durch Bepflanzungen und speziell aufgeschüttete Hügel ist das Gelände nicht mehr einsehbar. Rehberg wollte sich mit der Situation allerdings nicht zufrieden geben und forschte nach. Beim Gewerbeaufsichtsamt in Braunschweig erfuhr er allerdings lediglich, dass eine sogenannte "Task Force" bezüglich Grundstück und Eigentümer ins Leben gerufen worden war. Geschehen ist bislang aber nichts. Auch die Gemeinde Liebenburg und der Landkreis Goslar seien nicht aktiv geworden.

Für ihn, die weiteren Anwohner und nun auch die Grünen ist die Situation "undurchsichtig und zwielichtig". "Ich wünsche mir nunmehr eine Aufklärung der Angelegenheit und sehe alle erwähnten Behörden in der Pflicht. Der Großbrand im Mai zeigt ja, dass dort sehr explosive und umweltschädigende Materialien gelagert werden. Die Anfrage der Grünen im Kreistag kann ich daher nur unterstützen. Es muss meines Erachtens dringend etwas passieren", mahnt der Othfresener.

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