Wöltingerode. Gemeinsame Herausforderungen verbinden. Die Führungsspitzen der Stadtverwaltungen Goslar und Wernigerode haben sich nun im Klosterhotel Wöltingerode zum Austausch getroffen. Schwerpunkt waren aktuelle Stadtentwicklungsprojekte in beiden Städten.
Unmittelbar nach der Deutschen Einheit habe sich die Kooperation zwischen Wernigerode und Goslar entwickelt, erzählte Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk. 2011 hätten die regelmäßigen Treffen dann eine „neue Vitaminspritze“ bekommen. Er und sein Wernigeröder Amtskollege Peter Gaffert haben unter anderem die länderübergreifende EIN-HARZ-Initiative begründet. Jeder Bürgermeister der Harz-Städte habe seine eigenen Themen, so Junk. „Wir haben aber ähnliche Herausforderungen“, sagte er mit Blick auf den demographischen Wandel.
Zunächst zeigte die Goslarer Verwaltung, was sie gerade in ihrer Stadt vorantreibt. Marion Siegmeier, Fachbereichsleiterin Bauservice, stellte die Projekte Sanierungsgebiet „Altstadt – Östlicher Teil“ und „Soziale Stadt“ Jürgenohl vor. Dirk Becker, Fachbereichsleiter Finanzen und Wirtschaft, sprach über die Pläne zur Entwicklung Kaiserpfalzquartiers, und Oliver Heinrich, Technischer Objektmanager beim Goslarer Gebäudemanagement, berichtete über die den Kulturmarktplatz und das historische Rathaus.
Auch Wernigerode wartet mit Großprojekten auf. Andreas Mehling, Leiter Stabsstelle Schierke, präsentierte die Pläne für „Natürlich. Schierke – Wander- und Skigebiet Winterberg“. Die Stadt möchte eine Seilbahn bauen, Wiesen- und Pistenflächen schaffen und einen Naturspeichersee anlegen. Ziel sind ganzjährig nutzbare Freizeitanlagen und der Anschluss an Braunlages Skigebiet. Der Dezernent für Bauwesen und Stadtplanung, Burkhard Rudo, skizzierte anschließend Stadtentwicklungskonzepte in Wernigerodes Kernstadt.
Ähnliche Herausforderungen zeigten sich auch in dieser Vorstellung der Stadtentwicklungsprojekte. Dass Goslar von Schwierigkeiten berichtete, passende Ausgleichsflächen im Zusammenhang mit der Fliegerhorstentwicklung zu finden, wunderte die Kollegen aus Wernigerode nicht. Hatten sie doch das gleiche Problem bei der Belebung des Winterbergs.
Peter Gaffert schilderte seine Erfahrung mit dem Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“, in das Goslars östliche Altstadt nun aufgenommen wurde. Bei seiner Stadt sei das bereits 1991 passiert. Auch wenn die die Fördermittel heute rückläufig seien, sei bisher viel Geld geflossen. „Ohne Förderung ist der Erhalt historischer Stadtzentren nicht möglich“, so der Oberbürgermeister. Und auch mit Fördermitteln, haben die Städte laut Junk noch große Brocken zu stemmen. „Stadtentwicklungsprojekte geben aber die richtigen Impulse. Es ist richtig, dass wir uns da ran gewagt haben.“ Gaffert stimmte in den Tenor ein:
Verwaltungen tauschen sich über Stadtentwicklungsprojekte aus
Goslar und Wernigerode stehen vor gleichen Herausforderungen Verwaltungen tauschen sich über Stadtentwicklungsprojekte aus. Foto: Stadt Goslar