Viele Kinder mit erhöhten Blut-Bleiwerten - So reagiert der Landkreis

Als möglicher Grund für die erhöhten Bleibelastungen gelten die mit Schwermetall belasteten Böden. Hier will man ansetzen.

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Symbolbild | Foto: regionalHeute.de

Goslar. Die BLENCA2-Studie hat bei gut der Hälfte der untersuchten Kinder im Landkreis Goslar erhöhte Blut-Bleiwerte festgestellt. Als Grund für die erhöhten Bleibelastungen führen die Forscher der Ludwigs-Maximilians-Universität München die mit Schwermetall belasteten Böden an, ein Erbe der Jahrhunderte währenden Bergbauhistorie der Region. Für die Kreisverwaltung ist dies Anlass zum Handeln.



Dabei konzentrieren sich Maßnahmen, mit denen die Aufnahme von Blei verhindert werden soll, vor allem auf Bereiche, in denen sich die Kinder in ihrem Alltag häufig aufhalten – wie Spielflächen, heißt es in einer Pressemitteilung des Landkreises.

Sichere Spielflächen auch Zuhause


„Bereits seit Anfang der 2000er Jahre setzen wir uns als Landkreis Goslar für saubere und unbelastete Spielflächen im öffentlichen Raum und in Kindertagesstätten ein. Dabei arbeiten wir eng mit den Städten und Gemeinden sowie mit den privaten Trägern zusammen“, erklärt Landrat Dr. Alexander Saipa. „Aber: Sichere Spielflächen brauchen Kinder natürlich nicht nur in den öffentlichen Einrichtungen, die sie besuchen, sondern ebenso Zuhause.“

Aus diesem Grund hat die untere Bodenschutzbehörde einen neuen Leitfaden erarbeitet, der verschiedene Maßnahmen für eine Verbesserung der Bodenqualität von Außenflächen beschreibt. „Mit diesem Leitfaden wollen wir Eltern und Erziehungsberechtigten das notwendige Wissen an die Hand geben, um auch die eignen Außenflächen auf ihren Grundstücken sicher zu gestalten“, führt der Chef der Kreisverwaltung aus.

Gestaltung der Oberfläche


Priorität hat hierbei, insbesondere in stark belasteten Gebieten den Kontakt zum betroffenen Boden zu vermeiden. Der Austausch oder die Abdeckung des Bodens stellen Sanierungsmöglichkeiten dar, die sich unter anderem im Aufwand und der Dauer ihrer Wirksamkeit unterscheiden. Auch die Gestaltung der Oberfläche mit dichtem Rasen, Fallschutzmatten oder Rindenmulch sowie die Absicherung von Sandkisten kann dabei helfen, die direkte Berührung von womöglich belastetem Boden zu verhindern.

Weiterhin gelten natürlich die Empfehlungen, die im Rahmen der Ergebnisvorstellung der BLENCA2-Studie herausgegeben wurden: So ist das Händewaschen ein effektiver und hygienischer Schutz, durch den die Aufnahme von Schadstoffen nach dem Spielen im Freien verhindert werden kann. Darüber hinaus empfehlen untere Bodenschutzbehörde und Gesundheitsamt, im Garten stets Schuhe zu tragen, Spielsachen möglichst nicht draußen liegen zu lassen und sie von Zeit zu Zeit zu reinigen, sowie Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten vor dem Verzehr zu waschen beziehungsweise zu schälen. Wer hinsichtlich des Lebensmittelanbaus auf Nummer sicher gehen möchte, sollte zudem Hochbeete einsetzen.

Die vollständige Broschüre sowie weiterführende Informationen rund um das Thema BLENCA2 und die Bodenbelastung im Goslarer Kreisgebiet finden Interessierte auf der Homepage des Landkreises Goslar unter https://www.landkreis-goslar.de/BLENCA2.

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