Wählergemeinschaft begrüßt Entwicklung im Innerstetal

Der Aufstellungsbeschluss von 2017 wurde vom Verwaltungsausschuss nun dahingehend geändert, dass im Bebauungsplan jetzt nicht mehr ein Industriegebiet, sondern stattdessen ein Gewerbegebiet festgesetzt wird. Das sei für die Wählergemeinschaft akzeptabel.

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Symbolfoto | Foto: regionalHeute.de

Langelsheim. Die Wählergemeinschaft Langelsheim zeige sich erleichtert über die jetzt beschlossenen Änderungen der Planung für das Innerstetal und sieht sich in den von ihr mehrfach vorgetragenen Bedenken bestätigt, heißt es in einer Pressemitteilung der Wählergemeinschaft am Donnerstag.


Im September 2017 hatte der Verwaltungsausschuss die Aufstellung eines Bebauungsplanes „Innerstetal II“ (für die Fläche stadtauswärts rechts hinter der Brücke der B 82 über die L 515) beschlossen und die Festsetzung als Industriegebiet vorgesehen. Dagegen habe sich die Wählergemeinschaft Langelsheim von Anfang an vehement ausgesprochen und stattdessen die Ausweisung eines Gewerbegebietes an gleicher Stelle beantragt. Zur Begründung habe die WGL unter anderem angeführt, dass im Planungsgebiet Wohnungen von Privatpersonen vorhanden und auch die Wohngebiete um den Steinweg und um die Harzstraße nicht weit entfernt seien.

In einem artenschutzrechtlichen Fachbeitrag wurden, in der im Planungsgebiet nachgewiesenen Vogelwelt, etliche geschützte und teilweise bestandsgefährdete Arten (z.B. Schwarz- und Grauspecht, Rauchschwalbe, Rotmilan, Goldammer, Waldohreule, Uhu) aufgelistet. Hinzu würden etliche Amphibien (z.B. Berg- und Teichmolch, Erdkröte und Grasfrosch) kommen, die eine nennenswerte Schutzwürdigkeit genießen und acht verschiedene Fledermausarten mit sehr hoher Bedeutung. Der NABU und der BUND, beides anerkannte Naturschutzverbände nach dem Bundesnaturschutzgesetz, forderten deshalb einen Planungsstopp und äußerten: „Es verbietet sich, so ein ökologisches Kleinod durch ein Bebauungsgebiet zu zerstören!“.

In einem von der Stadt Langelsheim beauftragten schalltechnischen Gutachten sei jetzt festgestellt worden, dass aufgrund der vorhandenen Geräuschvorbelastung im Bereich der benachbarten Wohngebiete und durch die vorhandenen Gewerbebetriebe im Plangebiet die typischen Emissionskontingente für Industriegebiete nicht zu realisieren sein werden. Zudem habe die Untere Wasserbehörde des Landkreises Goslar verschiedene Forderungen zur Rückhaltung und Ableitung des Oberflächenwassers und der schadlosen Beseitigung des anfallenden Niederschlagswassers gestellt. Hierzu muss jetzt ein Konzept erarbeitet werden.

Vom Industriegebiet zum Gewerbegebiet


Dies alles habe dazu geführt, dass der Aufstellungsbeschluss von 2017 vom Verwaltungsausschuss nun dahingehend geändert worden ist, dass im Bebauungsplan jetzt nicht mehr ein Industriegebiet, sondern stattdessen ein Gewerbegebiet festgesetzt wird. Außerdem wird der Planbereich deutlich um eine größere Teilfläche verkleinert und auf die vorhandenen Betriebsflächen und die jetzigen Nutzungen reduziert.
„Wir begrüßen, dass ein weiteres Industriegebiet im Innerstetal nicht zu realisieren ist,“ teilt die sichtlich erleichterte WGL-Vorsitzende Heike Wodicka, mit. „Zwar bringt auch ein Gewerbegebiet an dieser Stelle etliche Belastungen für die Natur und die Tierwelt mit sich, ist aber mit Blick auf die von uns akzeptierten Interessen der dortigen Gewerbebetriebe noch vertretbar“, ergänzt sie.

Die WGL wird die Planung weiter kritisch begleiten und sich für den Erhalt der in Langelsheim vorhandenen Arbeitsplätze, die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Förderung der Betriebe im Handwerk, der Landwirtschaft, dem Gewerbe und der Industrie unter Wahrung der Umweltbelange, einsetzen.